Fotograf Sebastian Backhaus

Christliche Frauenmilizen in Syrien

Eine Kämpferin der Christlichen Frauenmiliz kontrolliert die Papiere eines Motorradfahrers.
Eine Kämpferin der Christlichen Frauenmiliz kontrolliert die Papiere eines Motorradfahrers. © Sebastian Backhaus
Moderation: Nicole Dittmer und Julius Stucke |
Christliche Frauenmilizen in Syrien bereiten sich auf den Kampf gegen den IS vor. Der Fotoreporter Sebastian Backhaus hat sie begleitet. Es seien Hausfrauen und Mütter, die neben der Kindererziehung in den Kampf ziehen.
Der Fotograf Sebastian Backhaus berichtet über seine Erfahrungen in Syrien. Backhaus ist mit einer christlichen Frauenmiliz auf Streife gegangen. Die teils sehr jungen Christinnen kontrollieren dort muslimische Männer. Funktioniert das? Wie kam es dazu, dass er die christlichen Frauenmilizen fotografiert hat?
Im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur erklärte Backhaus, was die Frauen zu ihrem Einsatz bewegt. Sie seien syrisch-aramäisch und seien zuvor nicht militärisch ausgebildet worden. Sie seien unterschiedlich alt und zumeist Hausfrauen und Mütter. Nach Übergriffen durch den IS haben sich die weiblichen Milizen gegründet. Die Idee sei gewesen, "dass sie sich jetzt selbst verteidigen möchten als Frauen".
IS-Entführungen sorgen für Gefahr
Dabei seien die Christinnen von Erfahrungen in ihrer Region geprägt worden:
"Viele Frauen sind versklavt worden, viele Männer sind getötet worden und dann sind nur noch einige Frauen übrig geblieben."
Auf die Frage nach der schwierigsten Herausforderung beim Aufbau der Kampfeinheit, habe die Miliz-Anführerin gesagt, es sei nicht die Angst vor dem Tod, sondern "die Zeit zu finden, den Haushalt zu schmeißen, sich um die Familie zu kümmern und dann noch kämpfen zu können".
Seine eigene Arbeit als Fotograf sei zum Teil riskant gewesen. Er habe wenig Angst vor den Kampfhandlungen gehabt, sondern "die größte Gefahr ist, von dem IS entführt zu werden".

Fotoreporter Sebastian Backhaus im Funkhaus von Deutschlandradio Kultur.
Fotoreporter Sebastian Backhaus im Funkhaus von Deutschlandradio Kultur. © Deutschlandradio / Oranus Mahmoodi
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