Die Kamera als Waffe
Der US-Fotograf Gordon Parks ist eine der Ikonen der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Seine Kamera war für ihn eine Waffe - um die Spaltung der Gesellschaft verringern. C/O Berlin zeigt nun seine Bilder - die verblüffende Parallelen haben zum heutigen Amerika, erklärt der Kurator der Ausstellung.
Der Fotograf Gordon Parks hat die Kamera als seine Wahl der Waffe bezeichnet. Zeit seines Lebens nutzte er die Fotografie als Medium zur Aufklärung, um die Schattenseiten des American Way of Life zu zeigen sowie zwischen den Gruppen einer zersplitterten Gesellschaft zu vermitteln.
In Berlin sind in der Ausstellung "Gordon Parks. I am you. Selected Works 1942 – 1978" sind nun Fotos von Gordon Parks zu sehen.
Zu Parks' historischer Ausnahmestellung innerhalb der Fotografie sagte der Kurater Felix Hoffmann im Deutschlandradio Kultur:
"Gordon Parks fängt relativ früh an - in den späten 1940er-Jahren -, Serien über Schwarze zu machen. Er ist selbst schwarz und geht für die Farm Security Administration durchs Land und bekommt als erster Schwarzer auch den Auftrag, solche Leute und sozialen Zusammenhänge überhaupt zu fotografieren.
Und dann macht er als einer der ersten auch Serien über Harlem. Geht also in die Armenviertel von New York, um das Leben festzuhalten.
Zeitgleich in den späten 40er-Jahren - das muss man sich mal klar machen - kurz nach dem Zweiten Weltkrieg fotografiert er als schwarzer Fotograf in Paris weiße Models. Ich kann's mir bis heute nicht erklären, wie er das eigentlich hingekriegt hat. In Paris als schwarzer Fotograf: ja. Aber dann diese Fotos auch noch in 'Live' zu publizieren. Das ist mir immer noch ein Rätsel, wie er das eigentlich geschafft hat."
Ähnlichkeit zwischen Parks' Fotos und der Gegenwart
Über Parks' Arbeit während der Zeit der Bürgerrechtsbewegung sagte Hoffmann:
"Er hat relativ früh sowohl Schwarze fotografiert, die gerade Muslims geworden sind, ober hat den Marsch auf Washington oder die Bürgerrechtsbewegung fotografiert."
Es sei erstaunlich, wie das, was Gordon Parks vor 40, 50 Jahren fotografierte, dem ähnele, was heute in Amerika zu sehen sei. So halte etwa auf einem seiner Bilderj emand ein Banner in der Hand, auf dem stehe: 'Ich will nicht, dass ich auf von der Polizei ermordete Schwarze schauen muss'."