Darf ein staatliches Kasino seine Warhols verkaufen?
Ein landeseigenes Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, das ein Kasino betreibt, will Werke von Andy Warhol verkaufen, um Verluste auszugleichen. Direktoren von Kunstmuseen fordern, das Vorhaben zu stoppen. Wir befragen dazu Susanne Titz vom Museum Abteiberg in Mönchengladbach.
26 Direktoren von Kunstmuseen in Nordrhein-Westfalen hatten die Landesregierung aufgefordert, das Vorhaben zu stoppen. "Unseres Wissens ist eine solche Vorgehensweise der öffentlichen Hand in Deutschland bisher einzigartig - im negativen Sinne", heißt es in dem Brief.
Sie wäre "ein Tabubruch", der einen "Präzedenzfall" schaffe. Denn es sei bemerkenswert, dass der geplante Verkauf ausschließlich finanziell begründet sei - um die Verluste der Westdeutschen Spielbanken auszugleichen, den Neubau einer Spielbank zu dienen oder Schulden des Landes NRW zu tilgen. Dies mache den Sachverhalt "zu einem brisanten Politikum mit erheblicher Sprengwirkung".