Frage des Tages

Duisburg stoppt Kunstwerk. Ist das Zensur?

Holzkreuze erinnern in Duisburg am Ort des Loveparade-Unglücks an die Toten.
Holzkreuze erinnern in Duisburg am Ort des Loveparade-Unglücks an die Toten. © picture alliance / dpa / Marius Becker
Moderation: Alexandra Mangel |
Gregor Schneider sieht in seinem Tunnel-Kunstwerk "Totlast" ein Riesengeschenk an die Stadt Duisburg. Doch die stoppt das Ruhrtriennale-Projekt mit dem Hinweis auf die "Wunden der Loveparade". Darf sie das?
Mit Verweis auf die Loveparade-Katastrophe vor vier Jahren hat die Stadt Duisburg ein Tunnel-Kunstwerk des Raumkünstlers Gregor Schneider verhindert. Oberbürgermeister Sören Link (SPD) sagte in einer Pressemitteilung der Stadt: "Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht und sehr schlecht geschlafen, bevor ich abgesagt habe. Aber ich denke, die Wunden der Loveparade sind noch nicht geschlossen."
Die juristische Aufarbeitung der Geschehnisse stehe "noch ganz am Anfang", sagte Link. "Duisburg ist noch nicht reif für ein Kunstwerk, dem Verwirrungs- und Paniksituationen immanent sind, welches mit dem Moment der Orientierungslosigkeit spielt."
Das Kunstwerk mit dem Titel "Totlast" sollte im Rahmen der Ruhrtriennale realisiert werden. Gregor Schneider kritisierte die Entscheidung umgehend als Fehler: "Eigentlich ist das ein Riesengeschenk, das wir der Stadt Duisburg machen wollten."
Duisburg hat ein Tunnel-Kunstwerk zur Ruhrtriennale abgesagt. Ist das Zensur? Darüber diskutieren wir mit unserer Kollegin Änne Seidel, die unterschiedliche Positionen und rechtliche Implikationen vorstellt.
mcz
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