Muss Apple das FBI beim Knacken eines iPhones unterstützen?
Um Terroristen auf die Spur zu kommen, arbeiten sich FBI-Ermittler offenbar seit Wochen an einem iPhone ab – das nicht zu entschlüsseln ist. Jetzt soll Apple helfen das Telefon zu knacken. Zu diesem Fall haben wir mit dem Richter Ulf Buermeyer gesprochen.
Vor wenigen Monaten erschoss ein mutmaßlich islamistisches Terroristenpaar mehrere Menschen im US-amerikanischen San Bernadino. Um ihren Motiven auf die Spur zu kommen, arbeiten sich die Ermittler offenbar seit Wochen an einem iPhone ab – das aber einfach nicht zu entschlüsseln ist.
Eine US-Richterin aus Los Angeles hat die Lösung: Apple soll eine Software schreiben, die dabei hilft, dieses eine Telefon zu knacken. Der Apple-Chef Tim Cook hat große Bedenken, diesem Urteil nachzukommen – die Software solle zwar nur für dieses eine iPhone gelten, faktisch aber, so Cook, könne die Technik wieder und wieder eingesetzt werden.
Zu diesem Fall haben wir uns mit dem Richter am Landgericht Berlin, Ulf Buermeyer, unterhalten und ihn gefragt - ob das eine neue Stufe der Kooperation von Staat und Unternehmen?
Apple-Verschlüsselung ist sicher
Das sei nichts Neues, sagt der Richter. Das Besondere an diesem Fall sei jedoch, dass der Aufwand, den das FBI betreibe, enorm sei. Das sei ein Zeichen, dass das Verschlüsselungssystem sehr sicher sei, "eine Hintertür" gibt es nicht, so Buermeyer.
Zugriff aus der Ferne?
Daher müsse sich selbst das FBI an Apple wenden, um an gespeicherte Passwörter zu gelangen. Doch Apple werde versuchen das zu verhindern und bis in die letzte richterliche Instanz gehen.
Tim Cook habe bereits darauf verwiesen, dass das FBI auch darüber nachdenke, dass Apple grundsätzlich eine Art Wanze in jedes Smartphone einbauen solle, so dass die Behörden auf jedes Handy aus der Ferne Zugriff haben könnten.