Nimmt das Berner Kunstmuseum Gurlitts Erbe an?
Das Kunstmuseum in Bern will offenbar das Erbe des im Mai 2014 verstorbenen Kunstsammlers Cornelius Gurlitt antreten. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus zuverlässigen Kreisen. Die endgültige Entscheidung soll aber erst am Sonntagabend fallen.
Ein gutes halbes Jahr nach dem Tod des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt will das Kunstmuseum Bern dessen umstrittenes Erbe annehmen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag in Berlin aus zuverlässigen Kreisen, die in die Verhandlungen eingebunden waren. Ein offizielle Bestätigung gab es nicht, allerdings auch keine gegenteilige Erklärung.
Das Kunstmuseum Bern erklärte, die "abschließende Entscheidung" falle erst bis zum Sonntagabend auf einer Sitzung des Stiftungsrats und werde am Montagvormittag in Berlin kommuniziert. "Es kann eine Annahme oder eine Ablehnung geben", sagte Pressesprecherin Ruth Gilgen auf Anfrage.
Der am 6. Mai gestorbene Kunstsammler hatte sein komplettes Vermögen inklusive der millionenschweren Sammlung dem Kunstmuseum Bern vermacht. Kurz zuvor hatte er eine Vereinbarung unterschrieben, in der er sich bereiterklärte, die Provenienzforschung an seinen Bildern sicherzustellen und betroffene Werke gegebenenfalls an die rechtmäßigen Erben, oft Nachkommen jüdischer Kunsthändler, zurückzugeben.
Wie wird sich das Kunstmuseum Bern entscheiden? Darüber sprechen wir ab 14:07 Uhr in unserer Sendung "Kompressor" mit unserem Kollegen Stefan Koldehoff, Experte für Provenienzforschung.