Philosophie-Emoticons: Warum ist Peter Handke ein Giftpilz?
Nils Markwardt verwandelt Sartre in ein Rotweinglas und Handke in einen Giftpilz. Der Redakteur des Philosophie-Magazins ordnet Schriftstellern und Philosophen Emoticons zu. Philosophie-Redakteuer Thorsten Jantschek versucht sie uns zu erklären.
Na klar, der Schriftsteller Peter Handke ist manchmal giftig. Aber ist das der Grund, warum er auf dem Twitter-Account von Nils Markwardt einem Fliegenpilz zugewiesen wird? Warum steht eine Büroklammer für Luhmann und Bourdieu kommt erst gar nicht vor?
Philosoph und Journalist Markwardt setzt Emoticons ein, als seien sie die Nachfolger des Aphorismus'. Damit könnte er eine neue Ära der Zeichensprache in der Philosophie einleiten. Zunächstmal wirft Nils Markwardt aber viele Fragen auf, etwa nach der Explosionskraft der Philosophie von Slavo Zizek, schließlich erscheint er als Pistole.
Ein Rotweinglas für Sartre
Philosophie-Redakteur Thorsten Jantschek erklärte im Gespräch mit Christine Watty, was es mit den Emoticons auf sich hat. Sehr schlüssig sei der Giftpilz, durch den Handke dargestellt wird. Der Schriftsteller habe ein Werk namens "Versuch über den Pilznarren" geschrieben - "und er ist ja auch kein einfacher Mensch".
Manche Emoticons, so Jantschek, sollten doch etwas mehr mit dem eigentlichen Werk der Philosophen und Schriftsteller zu haben. Ein Beispiel: das Rotweinglas, das Jean-Paul Sartre darstellt. "Er war in der Tat ein sehr exzessiver Rotwein-, aber auch Scotch-Trinker, aber das führt doch etwas weit weg von dem Philosophen Sartre", sagte Jantschek. Schließlich heiße sein Hauptwerk nicht "Der Wein und das Nichts", sondern "Das Sein und das Nichts".