Frage des Tages

Sollte das IS-Enthauptungsvideo gezeigt werden?

Screenshot eines Videos, das von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aufgenommen worden sein soll und angeblich die Enthauptung des US-Fotografen James Foley zeigt. Der Reporter wird nach Angaben seiner Unterstützer seit 2012 vermisst. Er habe sich zuletzt in Syrien aufgehalten.
Screenshot eines Videos, das von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aufgenommen worden sein soll und angeblich die Enthauptung des US-Fotografen James Foley zeigt © dpa / picture alliance
Interview mit Christian Nitsche, ARD-Aktuell |
Aus Rache für die US-Luftangriffe will die Gruppe "Islamischer Staat" im Irak den Krisenfotografen James Foley enthauptet haben. Die Terrormiliz veröffentlichte im Internet ein Video, das die Tötung angeblich zeigen soll. Solche drastischen Aufnahmen sollten nicht in der Tagesschau gezeigt werden, sagt Christian Nitsche, der als stellvertretender Chefredakteur von ARD-Aktuell auch für die Tagesschau zuständig ist.
Sollte Washington die Luftschläge im Irak nicht einstellen, werde ein weiterer "amerikanischer Bürger" getötet, warnt die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS). Den Fotojournalisten James Foley wollen die Terroristen bereits enthauptet haben - ein entsprechendes Video kursiert im Internet. Kollegen und Freunde des Krisenfotografen rufen in den sozialen Medien dazu auf, das Video nicht anzuschauen oder zu teilen. Das sei bloß eine Genugtuung für die Terrormiliz.
Christian Nitsche, stellvertretender Chefredakteur von ARD-Aktuell und damit auch zuständig für die Tagesschau, meint: Die Tagesschau sollte dieses und andere Exekutionsvideos nicht senden. "Wir brauchen das nicht im Bewegtbild zu zeigen", sagte Nitsche im Deutschlandradio Kultur. Zur Einbettung der Thematik in einen Kontext reiche es aus, ein Standbild zu zeigen.
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