Taugt der Staatswanwalt Fritz Bauer zur Ikone?
Lange war Fritz Bauer vergessen, dabei schrieb er Justizgeschichte. Ohne ihn hätte es die ersten Auschwitzprozesse in den 60er-Jahren wohl nicht gegeben. Nach zwei Kinofilmen über Bauer zeigt die ARD ihn nun in "Die Akte General", gespielt von Ulrich Noethen.
Wer heute Abend um 20:15 Uhr das Erste einschaltet, der wird Ulrich Noethen als Fritz Bauer sehen - also als den ehemaligen Generalstaatsanwalt in Frankfurt am Main und Auschwitz-Ankläger.
"Die Akte General" heißt der Film und ist in kurzer Zeit schon der dritte über Fritz Bauer.
2014 gab es gleich zwei Kinofilme über ihn: "Der Staat gegen Fritz Bauer" mit Burghart Klaußner in der Hauptrolle und "Im Labyrinth des Schweigens" mit Gert Voss als Bauer. Eine auffällige Ballung, die uns zur heutigen Kompressor-Frage-des-Tages geführt hat: Taugt Fritz Bauer als Ikone?
Filmkritiker Matthias Dell sagt: ja. Er führte im Gespräch aus, dass es bei der inzwischen gehäuften filmischen Darstellung des Staatsanwalts Fritz Bauer auch um eine "Wiedergutmachung an einer Figur" gehe, die lange verdrängt worden sei.
Moderne Auffassung von Staatsrecht
Dell meinte zudem, Bauer habe "nicht nur eine moderne Auffassung von Strafrecnt, sondern auch eine guten Geschmack" gehabt. In seinem Büro hing nämlich eine klassisch-moderne Tapete des Architekten Le Corbusier, die man auch auf vielen Aufnahmen von Bauer sehe.
Bauer sei zudem als Typ markant und gut darstellbar, nicht zuletzt weil es "relativ viel Bewegtmaterial" mit Originalaufnahmen von ihm gebe.