Ultras, Hooligans - wie unterscheiden sich die Fankulturen?
Hooligans haben am Wochenende in Köln randaliert - unter dem Deckmantel einer Demo gegen Salafisten. Fast 5000 so genannte Fußballfans und Rechtsradikale waren beteiligt. Der Politologe Jonas Gabler über die Fankultur in den deutschen Fußballstadien.
Fast 50 Polizisten wurden in Köln verletzt. Das hat die Politik aufgeschreckt. Weil es hier jedenfalls scheinbar zu einem Schulterschluss gekommen ist zwischen Hooligans allgemein und Nazi-Aktivisten und Ultras.
Unsere Frage des Tages stellen wir heute dem Politologen Jonas Gabler von der Uni Hannover, er hat zum Thema Fußball-Fankultur ein Buch geschrieben.
Herr Gabler, Ultras, Hooligans - wie unterscheiden sich die Fankulturen?
Jonas Gabler: "Die Hooligans gibt es in Deutschland schon seit den 80er-Jahren, das sind damals Fußballfans gewesen, die gezielt bei Spielen die Auseinandersetzung mit anderen Fans gesucht haben, die also die Gewalt gesucht haben. Da gab es auch schon damals Überschneidungen, teilweise in das rechtsextremistische Lager."
"Die Ultras sind erst viel später in Deutschland dazugekommen, vielleicht zwanzig Jahre später Ende des 90er-Jahre, Anfang der Zweitausender Jahre und das ist eine Fankultur, die den Support organisieren will, die den Support über das Megafon organisiert."
Bei den Ultras stehe die Gewalt nicht im Fokus, wie bei den Hooligans, bei denen die Gewalt eigentlich der Kitt war, so Gabler.