Frage des Tages

Was begeistert die Leute am Markenshopping?

Die Pasing Arcaden in München
Orte der Begegnung: Malls, wie etwa die Pasing Arcaden in München © picture alliance / Markus C. Hurek
Moderation: Matthias Hanselmann |
Wem beim Shopping die Marke egal ist, der richtige Sitz der neuen Hose dagegen wichtiger, der ist in den großen Einkaufszentren aufgeschmissen. Die Ware wird in Marken-Inseln sortiert oder Boutiquen angeboten.
Karstadt wankt mal wieder. Medienberichten zufolge soll Eigentümer Nikolas Berggruen mit dem österreichischen Finanzinvestor Signa über einen Verkauf des Unternehmens verhandeln. Zuvor hatte Geschäftsführerin und Hoffnungsträgerin Eva-Lotta Sjöstedt überraschend hingeschmissen.
Stellt sich die Frage, warum große Kaufhäuser offenbar die Ansprüche der Käufer nur noch unzureichend befriedigen. So bieten Karstadt und Co. die Ware in Marken-Inseln an. Der Kunde muss also auf der Suche nach der perfekten Größe einer Hose erstmal zu Levi's dann zu Diesel und schließlich zu Mustang laufen.
Offenbar kein Erfolg mit Marken-Inseln
Der Konsumforscher Kai-Uwe Hellmann sieht die großen Einkaufszentren, die nach dem US-Vorbild der Mall die Boutiquen verschiedener Marken in einem großen Gebäude bündeln, klar im Vorteil gegenüber den Warenhäusern. Hellmann betont die soziale Bedeutung der einzelnen Läden als Treffpunkte und Orte der Begegnung. "Man kann besondere Erlebnisse, besondere Geschichten damit verbinden", sagt der Soziologe.
Es könnte sein, dass sich das Prinzip der Shopping-Mall in zehn bis 15 Jahren überlebt hat, sagt Hellman, aber noch seien sie gut besucht und schaffen es, sehr unterschiedliche Bedürfnisse zu befriedigen. Dabei sei "eine vorübergehende Vergemeinschaftung" zu beobachten.
Mit den Marken-Inseln, die bei Karstadt eingerichtet wurden, versuche das Unternehmen "Anschluss zu finden an neue Einkaufswelten". Offenbar funktioniert das aber nicht nach Plan, das zumindest lassen die Gespräche über einen Verkauf von Karstadt vermuten.
mau
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