Frage des Tages

Was hilft gegen Hass im Netz?

Ein Mann arbeitet an der Tastatur eines Laptops.
Ein Mann arbeitet an der Tastatur eines Laptops. © dpa / picture alliance / Karl-Josef Hildenbrand
Mehr als 100 schlechte Sprüche in zehn Stunden: Im Internet macht ein Video die Runde, das die alltäglichen Belästigungen einer Frau in New York zeigen soll. Unter den Kommentaren zum Video kocht der Hass hoch. Die Protagonistin hat Vergewaltigungs- und sogar Morddrohungen erhalten.
Das Video schockiert und sorgt für Diskussionen: Ein Film der Organisation "!" zeigt im Internet, wie eine junge Frau in New York innerhalb von nur wenigen Stunden über 100 Mal sexuell belästigt wird.

"Hollaback!" ist umstritten. Auf der Webseite der laut eigenen Angaben in 26 Ländern aktiven Organisation können Frauen auch Fotos von Männern hochladen, die sie belästigt haben. Kritiker bemängeln, dass "Hollaback!" lediglich bloßstelle, ohne das Verhalten der Männer grundsätzlich zu ändern zu wollen oder Belästigungsopfern konkrete Hilfestellung zu geben.
Mehr 22.000.000 Aufrufe und mehr als 95.000 Kommentare
Die Aufregung um den Inhalt des Films wird längst von einer neuen abgelöst: Denn unter den mehr als 95.000 zu meist anonymen Nutzern, die inzwischen ihre Kommentare zu dem YouTube-Video hinterlassen haben, kocht - wieder einmal - unkontrolliert der Hass hoch. Die Protagonistin Shoshana Roberts hat Vergewaltigungs- und sogar Morddrohungen erhalten.
Anlass für unsere Frage des Tages im Kompressor, heute an Hakan Tanriverdi, Journalist für Süddeutsche.de und für die "Wired" Deutschland.
Herr Tanriverdi, wie ernst müssen wir den Hass im Netz nehmen?