Frank Elstner, Jens Volkmann, Dann zitter ich halt. Leben trotz Parkinson, Piper Verlag 2021, 240 Seiten, 20 Euro.
Frank Elstner über seine Parkinson-Erkrankung
Bei dem Jubiläums-Special von "Wetten, dass..." war der langjährige Moderator und Erfinder der Sendung, Frank Elstner, im November 2021 Ehrengast seines Nachfolgers Thomas Gottschalk. © picture-alliance / Geisler-Fotopress | Frederik Kern
"Ich bemühe mich, lässig zu sein"
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Der frühere TV-Entertainer Frank Elstner setzt sich für die Parkinson-Stiftung ein und ist selbst erkrankt. Der Kampf gegen Corona ist für ihn ein Beispiel dafür, dass Geld für die Forschung etwas für bessere Heilungschancen bewegen kann.
Das TV-Publikum erlebte den früheren Entertainer Frank Elstner erst kürzlich noch einmal in der Jubiläumssendung von "Wetten, dass..?". Der 79-Jährige hat die Sendung einst erfunden und moderierte sie selbst von 1981 bis 1987. Nun war er bei seinem Nachfolger Thomas Gottschalk zu Gast. Aber seine öffentlichen Auftritte sind rar geworden.
Elstner machte 2019 seine Parkinson-Krankheit öffentlich, über die er seither offen spricht. Zusammen mit seinem Neurologen Jens Volkmann hat er das Buch "Dann zitter ich halt" über sein Leben mit Parkinson geschrieben. Im Volksmund auch "Schüttellähmung" genannt, ist Parkinson eine Erkrankung, die den fortschreitenden Verlust von Nervenzellen mit sich bringt und die Bewegungsfähigkeit immer weiter einschränkt.
Hoffnung auf Heilung
"Ich bemühe mich, lässig zu sein", sagt Elstner über seinen Umgang mit der Erkrankung. Er habe fünf Kinder und sie hätten alle schon mal zu ihm gesagt: "Papa, sei doch cool." Er versuche, kein Jammerlappen zu werden und sich nicht in Selbstmitleid zu ergehen. "Wenn man sich fallen lässt und von vornherein sagt, es hat ja doch alles keinen Sinn mehr, dann ist man auf der Verliererstraße", sagt Elstner. "Man muss seiner Krankheit einen eigenen Sinn geben und dann positiv nach vorne preschen."
Elstner ist seit Jahren für die Parkinson-Stiftung aktiv. "Wenn wir in den nächsten zehn Jahren genügend in das fehlende Wissen über Parkinson investieren, dann würde diese Krankheit vielleicht eines Tages heilbar sein." Er sei nicht so optimistisch, dass er diese Heilung noch mit Sicherheit erlebe, aber er schließe es nicht aus.
Krankheitsursache immer noch unklar
Er sei einer von 350.000 Parkinson-Kranken in Deutschland, so Elstner. "Damit haben wir 350.000 verschiedene Diagnosen, denn jeder Parkinson ist anders." Bis heute wisse die Wissenschaft nicht genau, woher die Krankheit komme. "Eigentlich ist es ein Zufall, dass ich das bekommen habe", so Elstner. Viele Ärzte glaubten, Parkinson komme vom Darm her, andere seien der Meinung, die Krankheit habe mit Pestiziden zu tun.
Er hoffe darauf, dass die Wissenschaft ebenso schnell vorankomme wie im Fall von Corona, so Elstner. "Ich gebe offen zu, ich gehe jetzt betteln für die Wissenschaft zu Parkinson."
(gem)