"Die Sterne" mit neuem Album

"Nicht aus der Verantwortung raus, indem man Elektrorad fährt"

09:11 Minuten
Frank Spilker, deutscher Musiker, Liedtexter, Romanautor und Sänger der Band Die Sterne sitzt in seinem Hamburger Heimatstadtteil auf einer Bank.
"Hier ist es so, dass man Kitsch und große Gefühle konterkariert mit Inhalten, die nicht kitschig sind", sagt Frank Spilker über das neue Sterne-Album. © picture alliance / dpa / Markus Scholz
Frank Spilker im Gespräch mit Martin Böttcher |
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"Hallo Euphoria" ist der Titel des neuen Sterne-Albums. Euphorie-Momente machen das Leben aus, sagt Frontmann Frank Spilker. Er betont aber auch die Kontrast-Momente dieser Produktion mit vielen neuen Elementen und neuer Bandformation.
"Niemand kommt unschuldig raus" lautet der Titel eines Songs des neuen Albums der Sterne. Frontmann Frank Spilker sagt, er wolle seine Texte nicht für das Publikum "ausinterpretieren", ergänzt dann allerdings: "Bei dem Song kann man sich denken, dass es vielleicht darum geht, dass man sich nicht rauskaufen kann aus der Verantwortung, indem man Elektrorad fährt oder so."

Unterschiedliche Zustände beim Schreiben der Songs

Der Sänger und Gitarrist verrät über die Produktion der zum Teil sehr traurigen Songs, dass er sich beim Schreiben der Songs in ganz unterschiedlichen Zuständen befunden habe, etwa in "Wir wissen nichts, wir raten nur rum". "Bei dem Song kann ich mich erinnern, dass es eine sehr kitschige kleine Melodie gab, die bei uns immer 'French Cinema' hieß. Hier ist es so: Ich liebe die Kontraste. Und ich glaube, hier ist es so, dass man Kitsch und große Gefühle konterkariert mit Inhalten, die nicht kitschig sind, sondern die einen auch nachdenklich machen oder die richtigen Fragen stellen."
Der Titel des Albums aber folge nicht diese Logik als Kontrast zum Krieg: "Es war so, dass wir das Album betitelt haben, als wir noch in einer ganz anderen Weltlage waren. Der Titel bezieht sich nicht auf die Weltlage, das wäre geheuchelt. Es geht darum, diesen Song des Albums in den Mittelpunkt zu stellen, der ja thematisiert, dass letztlich alles im Kopf passiert und eben Gehirnchemie ist und dass da die Euphorie stattfindet und man manchmal gar nicht weiß, wo sie herkommt", erklärt Spilker. Euphorie-Momente, das sei es für ihn, was das Leben ausmacht, fügt er hinzu.

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Über den Sound des Albums sagt Spilker, dass es für die Band in ihrer neuen Besetzung wichtig gewesen sei, dass dies auch hörbar wird, dass man etwa nun mit einem ganzen Orchester zusammengearbeitet habe: "Das ist teilweise ja ein ganz anderer Klang. Wir haben etwa auf dem Album nun Passagen, wo nur das Orchester spielt. Das ist für uns ein neues Feld gewesen." Damit sei ein völlig anderer Sound entstanden: "Ich glaube, dass langjährige Sterne-Hörer es verdient haben, dass hier auch ein ganz neues Fass aufgemacht wird."

Ein Orchester und eine neue Formation

Spilker würdigt hier auch das Filmorchester Babelsberg, die der Band die Aufnahmen geschenkt hätten: "Ich hoffe, dass wir uns hier noch einmal revanchieren können." Und Spilker erklärt, dass die Band zwar nun sehr verändert sei, dass aber nicht er die Band ausgetauscht habe: "Die Wahl war, entweder den Betrieb einzustellen, oder mit neuen Leuten weiter zu machen. Und ich bin sehr froh, dass Thomas und Christoph, die Gründungsmitglieder der ersten bekannten Sterne-Formation, gesagt haben: 'Kannst du ruhig weitermachen.'"
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