"Frank Zappas letzte Band"
Das "Ojai Music Festival" hat schon viele führende zeitgenössische Komponisten und Musiker in die kalifornische Kleinstadt gebracht. Dieses Jahr spielte das Frankfurter Ensemble Modern - unter anderem die US-Premieren von zwei Stücken von Frank Zappa.
Mitten im Zentrum der kalifornischen Kleinstadt Ojai liegt der Libbey Bowl. Ein Park mit einer kleinen Freilichtbühne. Und hier findet seit 1947 eines der beeindruckendsten Festivals der modernen klassischen Musik statt:
"Mein Name ist Jeff Haydon, ich bin der Geschäftsführer des Ojai Music Festivals. Historisch betrachtet ist das Festival hier, da viele immigrierte Komponisten in den 40ern und 50ern nach Los Angeles kamen. Da war Strawinsky, da war Schönberg, Copland verbrachte viel Zeit hier.
Es gab also eine sehr starke zeitgenössische Musikszene in Los Angeles und sie suchten einen Ort, um raus aus Los Angeles zu kommen und was anderes zu probieren. Und da war eben Ojai. Strawinsky hatte hier seine US-Premiere von 'Les Noces' und auch weitere seiner Stücke wurden hier uraufgeführt."
Ojai zählt gerade mal rund 8000 Einwohner. Das alljährliche Musikfestival zieht Musikbegeisterte von der gesamten amerikanischen Westküste an, gerade weil hier Freiräume für Musikdirektoren, Dirigenten und Musiker geschaffen werden. Die Zuschauer erwarten die Herausforderung … und die wird ihnen immer geboten:
"Tom Morris, der künstlerische Leiter, wählte George Benjamin als Musikdirektor aus. Und eine der ersten Aufgaben war es, ein Ensemble zu wählen, mit dem er sehr gut gearbeitet hatte und das seine musikalische Persönlichkeit versteht. Und er legte sich gleich auf 'Ensemble Modern' fest.
Das ist ein Orchester, das wir schon lange hier haben wollten, aber nie den passenden Dirigenten dafür fanden. Wir riefen das Ensemble an und sie erzählten uns, dass sie bereits vor Jahren in Los Angeles waren, für eine Kollaboration mit Frank Zappa, aber, dass sie noch nie hier spielten und sich sehr darauf freuten."
Roland Diry ist der Geschäftsführer des Ensemble Modern. Seit 1983 ist er dabei, früher selbst als aktiver Musiker, der auch an den Sessions mit Frank Zappa teilnahm.
" Das war damals auf Einladung von Frank Zappa und auf Vorschlag der Alten Oper in Frankfurt, eine Zusammenarbeit zu starten. Der Beginn dieser Zusammenarbeit bei ihm Zuhause in Joes Garage. Daraus ist dann 'Yellow Shark' geworden. Ein Werk, das sicherlich im 20. Jahrhundert eine ganz bestimmte Bedeutung bekommen hat im Bereich im Bereich der traditionellen, klassischen E-Musik."
Am Freitagabend war es dann soweit. Das Ensemble Modern spielte Zappas "Yellow Shark" und aus "Greggery Peccary". Und das zum ersten Mal live in den USA, quasi im Vorgarten von Los Angeles.
Frank Zappas Frau, Gail Zappa, wacht akribisch über das künstlerische Erbe ihres Mannes. Doch das Ensemble Modern bezeichnet sie als "Frank Zappas letzte Band" und unterstützte von Anfang an den Auftritt in Ojai.
Das Publikum war begeistert vom Frankfurter Orchester, und nicht nur die zahlreichen eingefleischten Frank Zappa-Fans an diesem Abend. Das Ensemble Modern machte vorab klar, dass man für dieses Konzert den Park wie für ein Rockkonzert beschallen müsse, etwas Neues für das Ojai Music Festival, doch auch das wurde ohne Weiteres von den Veranstaltern akzeptiert:
Roland Diry: "Das Ungewöhnliche ist erst einmal, dass es hier unglaublich gut klingt. Was man nicht erwarten konnte, was uns aber immer wieder erzählt worden ist. Aber erstens klingt es sehr, sehr gut für eine Open-Air-Veranstaltung.
Zweitens haben die hier eine sehr gute Übertragungsanlage mit einer guten Philosophie, die dahinter steht, wie man das zu verstärken hat, sodass es ganz dezent ist. Sodass man hier immerhin 1500 Leute erreichen kann im Freibereich. An dem Punkt war das eigentlich extrem positiv überraschend."
Das Ensemble Modern spielte insgesamt an vier Abenden. Neben Frank Zappa auch noch weitere zeitgenössische Komponisten wie Strawinsky, Boulez und Benjamin.
Roland Diry und das gesamte Ensemble Modern waren mehr als begeistert von diesem Festival im Ojai Valley und wunderten sich nur, warum in Deutschland bislang niemand etwas von diesem außergewöhnlichen, alljährlichen Musikereignis mitbekommen hat.
Zum Thema: Homepage des Ojai Music Festival
"Mein Name ist Jeff Haydon, ich bin der Geschäftsführer des Ojai Music Festivals. Historisch betrachtet ist das Festival hier, da viele immigrierte Komponisten in den 40ern und 50ern nach Los Angeles kamen. Da war Strawinsky, da war Schönberg, Copland verbrachte viel Zeit hier.
Es gab also eine sehr starke zeitgenössische Musikszene in Los Angeles und sie suchten einen Ort, um raus aus Los Angeles zu kommen und was anderes zu probieren. Und da war eben Ojai. Strawinsky hatte hier seine US-Premiere von 'Les Noces' und auch weitere seiner Stücke wurden hier uraufgeführt."
Ojai zählt gerade mal rund 8000 Einwohner. Das alljährliche Musikfestival zieht Musikbegeisterte von der gesamten amerikanischen Westküste an, gerade weil hier Freiräume für Musikdirektoren, Dirigenten und Musiker geschaffen werden. Die Zuschauer erwarten die Herausforderung … und die wird ihnen immer geboten:
"Tom Morris, der künstlerische Leiter, wählte George Benjamin als Musikdirektor aus. Und eine der ersten Aufgaben war es, ein Ensemble zu wählen, mit dem er sehr gut gearbeitet hatte und das seine musikalische Persönlichkeit versteht. Und er legte sich gleich auf 'Ensemble Modern' fest.
Das ist ein Orchester, das wir schon lange hier haben wollten, aber nie den passenden Dirigenten dafür fanden. Wir riefen das Ensemble an und sie erzählten uns, dass sie bereits vor Jahren in Los Angeles waren, für eine Kollaboration mit Frank Zappa, aber, dass sie noch nie hier spielten und sich sehr darauf freuten."
Roland Diry ist der Geschäftsführer des Ensemble Modern. Seit 1983 ist er dabei, früher selbst als aktiver Musiker, der auch an den Sessions mit Frank Zappa teilnahm.
" Das war damals auf Einladung von Frank Zappa und auf Vorschlag der Alten Oper in Frankfurt, eine Zusammenarbeit zu starten. Der Beginn dieser Zusammenarbeit bei ihm Zuhause in Joes Garage. Daraus ist dann 'Yellow Shark' geworden. Ein Werk, das sicherlich im 20. Jahrhundert eine ganz bestimmte Bedeutung bekommen hat im Bereich im Bereich der traditionellen, klassischen E-Musik."
Am Freitagabend war es dann soweit. Das Ensemble Modern spielte Zappas "Yellow Shark" und aus "Greggery Peccary". Und das zum ersten Mal live in den USA, quasi im Vorgarten von Los Angeles.
Frank Zappas Frau, Gail Zappa, wacht akribisch über das künstlerische Erbe ihres Mannes. Doch das Ensemble Modern bezeichnet sie als "Frank Zappas letzte Band" und unterstützte von Anfang an den Auftritt in Ojai.
Das Publikum war begeistert vom Frankfurter Orchester, und nicht nur die zahlreichen eingefleischten Frank Zappa-Fans an diesem Abend. Das Ensemble Modern machte vorab klar, dass man für dieses Konzert den Park wie für ein Rockkonzert beschallen müsse, etwas Neues für das Ojai Music Festival, doch auch das wurde ohne Weiteres von den Veranstaltern akzeptiert:
Roland Diry: "Das Ungewöhnliche ist erst einmal, dass es hier unglaublich gut klingt. Was man nicht erwarten konnte, was uns aber immer wieder erzählt worden ist. Aber erstens klingt es sehr, sehr gut für eine Open-Air-Veranstaltung.
Zweitens haben die hier eine sehr gute Übertragungsanlage mit einer guten Philosophie, die dahinter steht, wie man das zu verstärken hat, sodass es ganz dezent ist. Sodass man hier immerhin 1500 Leute erreichen kann im Freibereich. An dem Punkt war das eigentlich extrem positiv überraschend."
Das Ensemble Modern spielte insgesamt an vier Abenden. Neben Frank Zappa auch noch weitere zeitgenössische Komponisten wie Strawinsky, Boulez und Benjamin.
Roland Diry und das gesamte Ensemble Modern waren mehr als begeistert von diesem Festival im Ojai Valley und wunderten sich nur, warum in Deutschland bislang niemand etwas von diesem außergewöhnlichen, alljährlichen Musikereignis mitbekommen hat.
Zum Thema: Homepage des Ojai Music Festival