Zu Beginn der Preisverleihung lobte unsere Literaturredakteurin Kim Kindermann in "Studio 9" den aktuellen Jahrgang des Jugendliteraturpreises: Zum 60-jahrigen Jubiläum habe man sich bei den Nominierungen mit starken Themen wie Flucht, Vertreibung oder Gewalterfahrungen ganz besonders ins Zeug gelegt.
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"Mädchenmeute" ist bestes Jugendbuch
60 Jahre Deutscher Jugendliteraturpreis: Bei der Jubiläumsfeier wurden auf der Frankfurter Buchmesse die Auszeichnungen vergeben. Ein Sonderpreis für das Gesamtwerk ging an den Berliner Schriftsteller Klaus Kordon, der historische Romane für Jugendliche schreibt.
Auf der Frankfurter Buchmesse ist der mit insgesamt 62.000 Euro dotierte Deutsche Jugendliteraturpreis vergeben worden. Die Auszeichnung feierte zugleich mit mehr als 1000 Gästen ihr 60-jähriges Bestehen.
Als bestes Bilderbuch konnte sich "Der Hund, den Nino nicht hatte" von Edward van de Vendel mit Bildern von Anton van Hertbruggen durchsetzen. In der Sparte Kinderbuch wurde "Das Mädchen Wadjda" der saudi-arabischen Filmemacherin Hayfa Al Mansour ausgezeichnet. Ihr gleichnamiger Film aus dem Jahr 2012 hatte international für Aufsehen gesorgt und zahlreiche Preise gewonnen.
Sieben sehr unterschiedliche weibliche Heldinnen
Der Roman "Mädchenmeute" von Kirsten Fuchs über sieben sehr unterschiedliche weibliche Heldinnen überzeugte als bestes Jugendbuch. Beim Sachbuch gewann Kristina Gehrmanns Graphic Novel "Im Eisland. Band 1". Darin geht es um die Franklin-Expedition aus dem Jahr 1845, die einen Seeweg zwischen Nordatlantik und Nordpazifik finden wollte.
Die Jugendjury sprach ihren Preis Peer Martin für "Sommer unter schwarzen Flügeln" zu. In dem Buch erzählt er eine tragische Liebesgeschichte zwischen dem syrischen Mädchen Nuri und dem Neonazi Calvin.
Die Jugendjury sprach ihren Preis Peer Martin für "Sommer unter schwarzen Flügeln" zu. In dem Buch erzählt er eine tragische Liebesgeschichte zwischen dem syrischen Mädchen Nuri und dem Neonazi Calvin.
Der Sonderpreis für das Gesamtwerk ging an den Schriftsteller Klaus Kordon für seine historischen Romane, die vor allem in seiner Heimatstadt Berlin spielen. Es gelinge dem Autor, Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart aufzuzeigen und Geschichten und Geschichte aus der Perspektive der kleinen Leute zu erzählen, meinte die Jury.
(hum)