Frankreich: Künftig Kinderbeauftragter am Film-Set vorgeschrieben

    Die französische Kulturministerin Rashida Dati auf dem Filmfestival in Cannes 2024.
    Frankreichs Kulturministerin Dati kündigt eine Reaktion auf die Diskussion um Missbrauch an Minderjährigen am Film-Set an. © picture alliance / abaca / Pool / ABACA
    Frankreich hat Maßnahmen zum besseren Schutz von Minderjährigen an Film-Sets angekündigt. Wie Kulturministerin Dati mitteilte, muss ab diesem Sommer bei jeder Produktion mit Darstellerinnen und Darstellern unter 18 ein Kinderbeauftragter anwesend sein. Das sei künftig auch Voraussetzung für Mittel der staatlichen Filmförderbehörde CNC, sagte Dati laut der Zeitung "Le Monde" am Rande des Festivals in Cannes. Die Hilfen waren bereits an Schulungen zu dem Thema gebunden, die Verpflichtung dazu wurde nun auf einen größeren Personenkreis ausgeweitet. Ein unabhängiger Beauftragter war zuletzt vor allem von der Schauspielerin Judith Godrèche gefordert worden. Sie hatte Missbrauchsvorwürfe gegen zwei bekannte Regisseure erhoben und damit eine neue MeToo-Welle in Frankreich ausgelöst. Die Tarifpartner der Filmbranche hatten vor kurzem ebenfalls zusätzliche Vorkehrungen gegen Missbrauch vereinbart.