"Die Blockflöte war seine große Liebe"
Seine Leidenschaft galt der Barockmusik. Nun ist der niederländische Dirigent und Blockflötist Frans Brüggen im Alter von 79 Jahren gestorben. Unser Musikkritiker Uwe Friedrich erinnert an sein Leben.
Brüggen habe überhaupt nicht dem Klischee des verstaubten Blockflötisten entsprochen, sagte Friedrich im Deutschlandradio Kultur. Er sei öfters mit seinem roten Porsche durch Amsterdam gefahren und habe aus dem Fahrerfenster Autogramme verteilt. "Er hat schon eine sehr unkonventionelle Art gehabt, auf dem Podium zu sitzen: nämlich mit gekreuzten Beinen, krummem Rücken, auf seinem Stühlchen. Also nicht diese strenge, im Frack auftretende Musikerattitüde."
Brüggen hat "einen sehr eigenen Ton" gefunden
Noch während des Krieges habe Brüggen als Kind gelernt, Blockflöte zu spielen. "Der Vater fand das gar nicht so gut und zukunftsträchtig, hat ihn quasi gezwungen, auch noch Querflöte und Musikwissenschaft zu studieren", sagte Friedrich. "Aber die Blockflöte blieb seine große Liebe." Sein musikalisches Erbe sei es, dass er "einen sehr eigenen Ton" gefunden und die Blockflöte als zeitgenössisches Instrument etabliert zu haben.