Frau Merkel vom Nockherberg
Seit 2000 spielt Corinna Duhr die Politikerin Angela Merkel auf dem Münchner Nockherberg. Das Singspiel brachte vor vier Jahren auch das bekannte Wolfratshausener Frühstück auf die Bühne, wo Edmund Stoiber Merkel die Kanzlerkandidatur abtrotzte. Doch auf dem Nockherberg war damals schon klar, dass die CDU-Politikerin später einmal Kanzlerin sein würde.
Probe für das Politiker-Derblecken auf dem Nockherberg. Schon seit Jahren spielt Angela Merkel eine zentrale Rolle beim kabarettistischen Singspiel, in dem traditionell zum Starkbieranstich die zahlreich versammelte Politiker-Prominenz durch den Kakao gezogen wird. Jetzt ist sie auf dem Gipfel der Macht angelangt. Und mit ihr die Schauspielerin Corinna Duhr, die seit dem Jahr 2000 Merkels Double auf dem Nockherberg verkörpert. Und das von Anfang an mit durchschlagendem Erfolg.
Duhr:"Ich fand das klasse, da zu stehen, und gleich so eine direkte, irre Reaktion zu kriegen. Das finde ich toll am Nockherberg. Es ist einfach eine ganz schräge Veranstaltung, es sitzen etliche Leute drin, die sich selber gerade auf der Bühne sehen, und andere sitzen dabei, die sie dabei beobachten, wie die sich selber gerade auf der Bühne sehen, wie sie in ganz wahnsinnige Situationen gebracht werden. Also, ich finde das atmosphärisch genial!"
Im wirklichen Leben hat Corinna Duhr mit Angela Merkel nicht viel gemein.
Eine leger gekleidete Mittvierzigerin sitzt mir da entspannt gegenüber, das halblange aschblonde Haar mit einem Gummiband zusammen gefriemelt. Sie lacht - gerne und viel. Von heruntergezogenen Mundwinkeln keine Spur. Allenfalls von der Größe und der Statur her ähnelt Corinna Duhr der Kanzlerin ein wenig. Alles andere ist immer wieder harte Arbeit.
Duhr: "Was am Anfang ganz schwierig war: heraus zu finden, wie bewegt sich diese Frau, denn die war immer nur im Sitzen zu sehen. Wenn ich weiß, wie sie geht - verspannt, zieht die Schultern hoch, schlenkert mit den Armen, geht etwas linkisch, ruckelt den Kopf nach vorne - das gibt ganz viel an Gespür für eine Figur."
1958 in Mainz geboren entwickelte Corinna Duhr schon früh eine Leidenschaft für das Theater, entschied sich aber erst mit Mitte 20 für eine Schauspielausbildung. Da hatte sie bereits ein Kunststudium hinter sich. Anders als "Kohls Mädchen" hat Corinna Duhr mit gezielter Karriereplanung noch nie etwas im Sinn gehabt. Und mit dem klassischen Abonnement-Theaterpublikum auch nicht. Seit 1988 lebt sie in München, hat seitdem bei verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt und hegt ansonsten eine besondere Vorliebe für die freie Theaterszene. Unabhängigkeit, so sagt sie, sei ihr wichtiger als ein sicheres Monatsgehalt.
Duhr: "Ich find es immer gut, wenn ich merke, ich bin als Spieler nah am Publikum und da eine Reaktion spüre und dass Leute in eine Vorstellung kommen, die da wirklich was mit anfangen können."
Schon viele Jahre arbeitet Corinna Duhr in einem für Schauspieler eher ungewöhnlichen Umfeld, nämlich als Clown-Doktor in einem Münchner Kinderkrankenhaus. Hier verwandelt sie sich in den allseits beliebten Professor Dr. Dr. Mehlwurm, der statt bitteren Pillen allerlei kleine Musik-Instrumente, bunte Tücher und Luftballons dabei hat.
Duhr: "Ich fand die Idee einfach klasse. In einen Bereich rein zu gehen, der viel mit Leid und Elend in Zusammenhang gebracht wird und da durch das Spielen eine Bewegung rein zu bringen. Die Clownsfigur an sich hat mich schon immer fasziniert, die hat was Anarchisches, die braucht viel Freiheit, darf auch dem Chefarzt auf den Hut hauen, das hat eine große Faszination."
Ein bisschen nervt es Corinna Duhr manchmal schon, dass sie in der Öffentlichkeit vor allem als die Frau Merkel vom Nockherberg wahr genommen wird.
Duhr: "Da heißt's dann: Grüaß eaner, Frau Merkel! Oder im Supermarkt an der Kasse, man ist in seinen Alltagsgedanken und auf einmal sagt einer: Darf ich Sie mal was fragen? Dann weiß ich schon, was kommt. Also, ganz unbeobachtet kann man sich nicht mehr fühlen."
Die Popularität, die ihr die Rolle der Angela Merkel eingebracht hat, könnte Corinna Duhr auch jenseits des Nockherbergs als lukrative Verdienstquelle nutzen. Aber solche Angebote lehnt sie grundsätzlich ab.
Duhr: "Ich seh mich nicht als Merkel-Imitatorin, ich seh mich als Geschöpf des Nockherberges, was ja eine ganz spezielle Veranstaltung ist, ein politisches Kabarett in gewissem Sinne. Ich bin nicht das Merkel-Double, das durch die Landschaft tingelt, das ist nicht mein Interesse."
Duhr:"Ich fand das klasse, da zu stehen, und gleich so eine direkte, irre Reaktion zu kriegen. Das finde ich toll am Nockherberg. Es ist einfach eine ganz schräge Veranstaltung, es sitzen etliche Leute drin, die sich selber gerade auf der Bühne sehen, und andere sitzen dabei, die sie dabei beobachten, wie die sich selber gerade auf der Bühne sehen, wie sie in ganz wahnsinnige Situationen gebracht werden. Also, ich finde das atmosphärisch genial!"
Im wirklichen Leben hat Corinna Duhr mit Angela Merkel nicht viel gemein.
Eine leger gekleidete Mittvierzigerin sitzt mir da entspannt gegenüber, das halblange aschblonde Haar mit einem Gummiband zusammen gefriemelt. Sie lacht - gerne und viel. Von heruntergezogenen Mundwinkeln keine Spur. Allenfalls von der Größe und der Statur her ähnelt Corinna Duhr der Kanzlerin ein wenig. Alles andere ist immer wieder harte Arbeit.
Duhr: "Was am Anfang ganz schwierig war: heraus zu finden, wie bewegt sich diese Frau, denn die war immer nur im Sitzen zu sehen. Wenn ich weiß, wie sie geht - verspannt, zieht die Schultern hoch, schlenkert mit den Armen, geht etwas linkisch, ruckelt den Kopf nach vorne - das gibt ganz viel an Gespür für eine Figur."
1958 in Mainz geboren entwickelte Corinna Duhr schon früh eine Leidenschaft für das Theater, entschied sich aber erst mit Mitte 20 für eine Schauspielausbildung. Da hatte sie bereits ein Kunststudium hinter sich. Anders als "Kohls Mädchen" hat Corinna Duhr mit gezielter Karriereplanung noch nie etwas im Sinn gehabt. Und mit dem klassischen Abonnement-Theaterpublikum auch nicht. Seit 1988 lebt sie in München, hat seitdem bei verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt und hegt ansonsten eine besondere Vorliebe für die freie Theaterszene. Unabhängigkeit, so sagt sie, sei ihr wichtiger als ein sicheres Monatsgehalt.
Duhr: "Ich find es immer gut, wenn ich merke, ich bin als Spieler nah am Publikum und da eine Reaktion spüre und dass Leute in eine Vorstellung kommen, die da wirklich was mit anfangen können."
Schon viele Jahre arbeitet Corinna Duhr in einem für Schauspieler eher ungewöhnlichen Umfeld, nämlich als Clown-Doktor in einem Münchner Kinderkrankenhaus. Hier verwandelt sie sich in den allseits beliebten Professor Dr. Dr. Mehlwurm, der statt bitteren Pillen allerlei kleine Musik-Instrumente, bunte Tücher und Luftballons dabei hat.
Duhr: "Ich fand die Idee einfach klasse. In einen Bereich rein zu gehen, der viel mit Leid und Elend in Zusammenhang gebracht wird und da durch das Spielen eine Bewegung rein zu bringen. Die Clownsfigur an sich hat mich schon immer fasziniert, die hat was Anarchisches, die braucht viel Freiheit, darf auch dem Chefarzt auf den Hut hauen, das hat eine große Faszination."
Ein bisschen nervt es Corinna Duhr manchmal schon, dass sie in der Öffentlichkeit vor allem als die Frau Merkel vom Nockherberg wahr genommen wird.
Duhr: "Da heißt's dann: Grüaß eaner, Frau Merkel! Oder im Supermarkt an der Kasse, man ist in seinen Alltagsgedanken und auf einmal sagt einer: Darf ich Sie mal was fragen? Dann weiß ich schon, was kommt. Also, ganz unbeobachtet kann man sich nicht mehr fühlen."
Die Popularität, die ihr die Rolle der Angela Merkel eingebracht hat, könnte Corinna Duhr auch jenseits des Nockherbergs als lukrative Verdienstquelle nutzen. Aber solche Angebote lehnt sie grundsätzlich ab.
Duhr: "Ich seh mich nicht als Merkel-Imitatorin, ich seh mich als Geschöpf des Nockherberges, was ja eine ganz spezielle Veranstaltung ist, ein politisches Kabarett in gewissem Sinne. Ich bin nicht das Merkel-Double, das durch die Landschaft tingelt, das ist nicht mein Interesse."