In ihrer Heimat ist das feministische Sachbuch der britischen Influencerin Florence Given bereits ein Riesenerfolg. Jetzt erscheint die deutsche Übersetzung "Frauen schulden dir gar nichts" und beschäftigt sich mit Feminismus, Empowerment und der Frage, warum so viele Frauen schön sein wollen.

"Florence Given ist Illustratorin, Sachbuchautorin, Romanautorin, Podcasterin, Instagram-Persönlichkeit", beschreibt die Journalistin und Übersetzerin des Buches, Eva Horn, die vielen Facetten der britischen Influencerin. Ihr Buch richte sich vor allem an jüngere Menschen, sei leicht lesbar und populär geschrieben. "Es ist eine Unterstützung, es ist ein Denkanreiz."

Als blonde junge Frau bediene Given zwar selbst ein bestimmtes Frauenbild, löse es aber auch wieder auf, sagt Horn. "Sie hat Erfolg damit, dass sie sich präsentieren kann und wie sie sich präsentiert. Sie nutzt das, um auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen."

Es sei auch kein Verbrechen, sich zu präsentieren, sich zu schminken, kurze Klamotten anzuziehen und Spaß zu haben, so Horn. "Das ist etwas, was sie sehr stark sagt." Frauen sollten sich nicht etwa einschränken.

In dem Buch geht es auch um Frauenfeindlichkeit, auch untereinander. Diese Konkurrenz unter Frauen nennt Given in ihrem Buch einen "klugen Schachzug des Patriarchats".

Das passiere nicht zufällig, erläutert Horn. Frauen werde eingetrichtert, dass sie miteinander um Männer konkurrieren. Dieser Mechanismus sei sehr wirkmächtig und müsse ausgehebelt werden.

Feminismus werde auf diese Weise schon sehr kommerzialisiert, so Horn. Aber es gehe Given um gute und wichtige Inhalte. Die Influencerin sei erst Anfang 20 und erreiche auch mit ihrem Podcast viele Leute, die über Sex und andere Themen aufgeklärt werden müssten.

(gem)