Frauen in der Männerdomäne Physik
Kennen Sie Elsa Neumann? Wohl kaum, dabei gebührt der Dame ein gewisser Ruhm: 1894 war Elsa Neumann die erste Frau in Deutschland, die Physik studieren durfte - allerdings nur mit einer Ausnahmegenehmigung. 1899 bestand sie in Berlin ihre Doktorprüfung, und zwar mit Auszeichnung.
Weit prominenter war eine andere Pionierin, die nur wenig später, 1901, an der Universität Wien als eine von zwei Frauen ihr Studium aufnahm - die Atomphysikerin Lise Meitner, die Mitentdeckerin der Kernspaltung.
Meitner: "Es waren keineswegs nur Universitätslehrer, die Schwierigkeiten machten. Viele Mädchen mussten sich die Studienerlaubnis von ihren Eltern erkämpfen. Diese im Bürgertum vorherrschende Einstellung ist wohl auch der Grund gewesen, dass in Deutschland die Frauen erheblich später zum Universitätsstudium zugelassen wurden als in anderen europäischen Ländern."
Erst 1908 wurde in Preußen das Immatrikulationsrecht für Frauen erlassen. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Lise Meitner schon als gestandene Physikerin in Berlin, zusammen mit dem jungen Chemiker Otto Hahn. Nur: Die Bedingungen, unter denen sie forschte, waren alles andere als einfach, erzählt die Meitner-Biografin Charlotte Kerner:
"Sie wurde in den Keller geschickt, um mit Hahn zu arbeiten, weil sich Frauen noch nicht im Institut oben zeigen durften. Sie hat Diskriminierung erfahren, aber sich letztlich nicht drum geschert."
Frauen zum Forschen in den Keller zu schicken - solche Diskriminierungen sind lange Geschichte. Dennoch: Gleichgestellt sind die Frauen in der Physik nach wie vor nicht. Das zeigt der Blick auf die Zahlen: Von 100 Erstsemestern in einem Physik-Hörsaal ist nur jede fünfte weiblich. Aber: Überproportional viele Frauen springen während des Studiums ab. Nur jedes achte Physik-Diplom wird an eine Frau verliehen. Und je höher die Qualifikation, desto geringer der Frauenanteil. So sind nur drei Prozent aller Physik-Professuren von Frauen besetzt. Also: Das Resümee, das Lise Meitner bereits anno 1953 zog, klingt auch heute erschreckend aktuell.
"Es kann kaum bezweifelt werden, dass die Entwicklung in der Richtung der Gleichstellung der Frau vor sich geht. Dass dabei einige besondere Probleme noch ihre Lösung finden müssen, wird wohl niemand übersehen."
Meitner: "Es waren keineswegs nur Universitätslehrer, die Schwierigkeiten machten. Viele Mädchen mussten sich die Studienerlaubnis von ihren Eltern erkämpfen. Diese im Bürgertum vorherrschende Einstellung ist wohl auch der Grund gewesen, dass in Deutschland die Frauen erheblich später zum Universitätsstudium zugelassen wurden als in anderen europäischen Ländern."
Erst 1908 wurde in Preußen das Immatrikulationsrecht für Frauen erlassen. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Lise Meitner schon als gestandene Physikerin in Berlin, zusammen mit dem jungen Chemiker Otto Hahn. Nur: Die Bedingungen, unter denen sie forschte, waren alles andere als einfach, erzählt die Meitner-Biografin Charlotte Kerner:
"Sie wurde in den Keller geschickt, um mit Hahn zu arbeiten, weil sich Frauen noch nicht im Institut oben zeigen durften. Sie hat Diskriminierung erfahren, aber sich letztlich nicht drum geschert."
Frauen zum Forschen in den Keller zu schicken - solche Diskriminierungen sind lange Geschichte. Dennoch: Gleichgestellt sind die Frauen in der Physik nach wie vor nicht. Das zeigt der Blick auf die Zahlen: Von 100 Erstsemestern in einem Physik-Hörsaal ist nur jede fünfte weiblich. Aber: Überproportional viele Frauen springen während des Studiums ab. Nur jedes achte Physik-Diplom wird an eine Frau verliehen. Und je höher die Qualifikation, desto geringer der Frauenanteil. So sind nur drei Prozent aller Physik-Professuren von Frauen besetzt. Also: Das Resümee, das Lise Meitner bereits anno 1953 zog, klingt auch heute erschreckend aktuell.
"Es kann kaum bezweifelt werden, dass die Entwicklung in der Richtung der Gleichstellung der Frau vor sich geht. Dass dabei einige besondere Probleme noch ihre Lösung finden müssen, wird wohl niemand übersehen."