Frauen ins Weltall

Deutschland sucht die erste Astronautin

Die Analog-Astronautin (Forscher im Raumanzug), Carmen Köhler aus Berlin (l), geht auf dem Kaunertaler Gletscher (Österreich) in ihrem 45 Kilogramm schweren Raumanzug.
Nach 11 Männern soll jetzt endlich eine deutsche Frau ins All. © picture alliance / dpa / Matthias Röder
Claudia Kessler im Gespräch mit Frank Meyer und Katja Schlesinger |
"Bemannte" Raumfahrt - das war einmal. Jetzt soll eine deutsche Frau ins Weltall, und zwar bis spätestens 2020. Gesucht wird sie per Casting der Firma HE Space. Geschäftsführerin Claudia Kessler will sichtbar machen, dass Frauen auch im Weltraum Tolles leisten können.
Bisher waren elf deutsche Männer im Weltraum. Bis 2020 soll endlich eine Frau folgen. Gesucht wird sie per Casting von der Firma HE Space, einem Personaldienstleister für Luft- und Raumfahrtspezialisten.
"Wir suchen Frauen mit einem naturwissenschaftlichen oder einem Ingenieursstudium, auch gern Bundeswehrpilotinnen oder Lufthansapilotinnen, überhaupt Pilotinnen natürlich", sagt Geschäftsführerin Claudia Kessler. "Und dann mit einer gewissen Berufserfahrung, so mindestens drei Jahre, und einer großen Menge Abenteuerlust."

"Durchweg positive" Reaktionen

Die Astronautin soll dann im Weltraum unter anderem medizinische Tests durchführen. "Da geht es um die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems in der Schwerelosigkeit, die Funktion des Gleichgewichtsorgans, die Funktion der Augen, die sich verändert in der Schwerelosigkeit. Aber zum Beispiel auch das Oberflächenverhalten der Haut."
In einigen dieser Funktionen unterschieden sich Männer und Frauen nämlich. "Deswegen ist das auch so interessant." In Raumfahrtkreise seien die Reaktionen auf die Idee, eine Frau ins All zu schicken, bisher "durchweg positiv", so Kessler. "Die haben jetzt auch sich sehr bemüht, nicht mehr von dem Thema 'bemannte' Raumfahrt zu sprechen, sondern immer astronautische Raumfahrt zu sagen."
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