"Den Degen mitten ins Herz"
In "Herrinnen" von Theresia Walser herrscht ein grotesker Zickenkrieg: Fünf Frauen streiten um den "Preis für weibliche Lebensleistung". Das Stück habe große Leichtigkeit, so Regisseur Burkhard Kosminski. Doch es werde auch "massiv zugestochen".
Fünf Frauen sind für den "Preis für weibliche Lebensleistung" nominiert - darunter eine Managerin mit vier Kindern und eine Mathematikerin, die früher mal ein Mann war. Sie streiten darum, wer diesen Preis tatsächlich verdient hat - und wer das größte Opfer für den beruflichen Erfolg bringen musste. "Herrinnen" ist bereits das sechste Auftragswerk, das die Autorin Theresia Walser für das Nationaltheater Mannheim geschrieben hat. Inszeniert hat es Burkhard Kosminski.
Immense Leichtigkeit, doch dann wird zugestochen
Der Regisseur findet, dass "Herrinnen" einem französischen Stück ähnele: "Es hat eine immense Leichtigkeit." Dann werde allerdings "wirklich sehr massiv zugestochen." Boulevard sei es deshalb nicht, so Kosminski: "Es ist ein sehr leichter französischer Text, der schwebt, und dazwischen holen die einfach den Degen heraus und stechen mitten ins Herz hinein."
Der Witz des Stückes, das in Form einer Theaterprobe angelegt ist, entsteht nach Überzeugung Kosminskis durch viel Realismus: "Wir verhandeln es extrem ernsthaft."