Frauenfilm

Auf Drogendealer kann sie sich verlassen

Schauspielerin Elisabeth Banks auf den Golden Globe Awards 11 Januar 2009
Schauspielerin Elisabeth Banks spielt Meghan Miles in "Mädelsabend" © picture alliance / dpa / Hubert Boesl
Von Hannelore Heider |
Der Mädelsabend endet mit einer sturzbetrunkenen Frau, die ihren Traumjob als Fernsehmoderatorin nicht bekommen hat. Nach dem Besäufnis überstürzen sich die Ereignisse.
Während die Männer Fußball gucken, gehen die Frauen ins Kino. Auf diesem Vorurteil oder inzwischen wohl treffender - auf dieser Hoffnung beruht offensichtlich der Kinospielplan in diesen Wochen. Auch wenn es ganz sicher nicht so ist, kommen also auch Überraschungen in die Filmpaläste.
Das waren in der vergangenen Woche der französische Film "Die unerschütterliche Liebe der Susanne" und die Romanverfilmung "Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Und auch das dieswöchentliche Komödienangebot "Mädelsabend" bringt mehr Substanz und höheren Vergnügungswert als der Titel suggeriert und sicher nicht nur für Frauen.
Eine Frau in einer Extremsituation
Mit Elisabeth Banks als lokale, sehr engagierte Fernsehmoderatorin in Los Angelos, sehen wir eine Frau in einer Extremsituation. Meghan Miles hat gerade erfahren, dass sie ihren Traumjob im nationalen TV-Programm nicht bekommen wird, eine Chinesin ist ihr - politisch korrekt - vorgezogen worden. Nachdem sie auch von ihrem Freund verlassen wurde, beschließen die Freundinnen Rosie (Gillian Jacobs) und Denise (Sarah Wright) sie mit einem feucht-fröhlichen Mädelsabend aus dem Stimmungstief zu holen. Der verläuft wie geplant.
Sturzbetrunken erlebt sie auch noch eine heiße Nacht. Am Morgen danach aber geht die Geschichte richtig los. Alles was der Mensch heute braucht, um zu einer seriösen Person zu werden, ist in der Wohnung des Liebhabers liegen geblieben. Ihr Auto wird abgeschleppt, sie hat weder Handy noch Telefon und der letzte Anruf, der sie erreichte, bestellte sie zwecks Traumjob vor die Kamera am Ende der Stadt.
Sturz in skurrile Situationen
Meghan ist in keiner guten Gegend gelandet, mit High Heels und viel zu kurzem Kleid hält sie jeder für eine Straßenprostituierte. Brave Bürger wie Jogger machen einen großen Bogen um sie und sie riskiert Leib und Leben beim Stehlen eines Fahrrades, bei der Eroberung eines fremden Telefons.
Die Situationen sind skurril, wirklich komisch und zeigen, dass Leute aus allen Schichten, einschließlich der Polizei mit Vorurteilen leben, wie man sie in dieser Multi-Kulti-Gesellschaft so krass nicht erwartet hätte. Meghan selbst bezaubert als naive, offene, gut erzogene Frau, die in dieser Extremsituation ihren gesunden Menschenverstand auf Hochtouren laufen lässt. So nimmt sie auch die einzige Hilfe an, die ihr geboten wird: Von Drogendealern.
"Mädelsabend"USA 2014, Regie: Steven Brill, Darsteller: Elisabeth Banks, James Marsden, Gillian Jacobs, Sarah Wright, 95 Minuten, ab 12 Jahren