Ich werde keinen Konflikt scheuen, mit denen, die da Platzhirsche sind, in die Auseinandersetzung zu gehen und ihnen sagen: Passt ein bisschen auf, dass wir nicht die Partei der alten Männer werden.
Kompromiss in Sicht
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Der CDU-Vorstand hat erneut über eine Frauenquote beraten. Ausgerechnet unter Friedrich Merz könnte sie eingeführt werden. „Ich glaube, er wird sich überreden lassen, den Plan mitzutragen“, sagt Birgit Marschall von der „Rheinischen Post“.
Nach langen Auseinandersetzungen in der CDU könnten nun die Weichen für eine innerparteiliche Frauenquote gestellt werden: „Es scheint so zu sein, dass sich die durchsetzen, die sagen: Nach so vielen Jahren brauchen wir eine Frauenquote wie andere Parteien“, sagt Birgit Marschall von der „Rheinischen Post“. „Denn es ist ja augenscheinlich: Die Union hat weniger als ein Drittel Frauen im Bundestag. Das ist wirklich eklatant wenig.“
Schrittweise zur Quote
Das Modell sieht unter anderem vor, dass schrittweise bis 2025 Parteivorstände ab der Kreisebene je zur Hälfte mit Männern und Frauen besetzt sein müssen. Auch bei den Landtags-, Bundestags- und Europawahlen soll es eine 50-Prozent-Quote bei der Besetzung der ersten zehn Listenplätze geben. Marschall hält dies für extrem wichtig: „Ich denke schon, dass das unter dem Strich dazu beitragen wird, dass die CDU moderner aussieht.“
Dass die Quote ausgerechnet unter Friedrich Merz eingeführt wird, wundert Marschall dagegen nicht. Vor seiner Wahl zum Parteivorsitzenden galt er zwar als extrem konservativ. „Das ist natürlich wirklich keiner, wo man sagen würde, der ist Feminist.“
Seit dem Antritt seines Amts präsentiere Merz sich aber „sehr viel weicher, moderater“, so Marschall. „Er hat sich vorgenommen, die gesamte CDU mitzunehmen. Und ich denke, die Frauenquote passt dazu. Er hat sich zwar selber noch nicht richtig dazu positioniert. Ich glaube aber, er wird sich überreden lassen, diesen Plan mitzutragen.“
(lkn)