"Wir müssen uns wirklich darüber Gedanken machen, was eigentlich los ist mit den Jugendlichen und warum sie so völlig verroht sind. Wo sind die Werte, die wir vermitteln? Welche Probleme haben die Jugendlichen?“
Chemnitzer Museumschef von Nazis angegriffen
Der Generaldirektor der Chemnitzer Kunstsammlungen, Frédéric Bußmann. © picture alliance / Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa | Jan Woitas
"Wo sind die Werte, die wir vermitteln?"
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Am Donnerstagabend wurde Frédéric Bußmann von jugendlichen Neonazis angegriffen. Der Generaldirektor der Chemnitzer Kunstsammlungen redet darüber öffentlich, um eine Debatte über Demokratie- und Kulturförderung in den Schulen anzuregen.
Am Donnerstagabend wurde Frédéric Bußmann, Generaldirektor der Chemnitzer Kunstsammlungen, von jugendlichen Neonazis angegriffen. Zuvor hatte er sie auf ihre „Sieg Heil“-Sprüche und den Hitlergruß angesprochen. Mit einem auf Twitter geposteten Foto seiner zerbrochenen Brille hat er den Vorfall öffentlich gemacht.
Mit diesem Schritt möchte er "eine Debatte über politische Bildung und demokratische Kultur in Chemnitz, in Sachsen, aber auch in Deutschland stimulieren“, sagt Bußmann.
Bußmann schlägt vor, die geisteswissenschaftlichen Fächer an den Schulen zu stärken: Ethik, Religion, Geschichte, Politik – und die Werte, die dort vermittelt werden, auch zu leben.
Plädoyer für Demokratie- und Kulturförderung
Angesichts der aktuellen Debatten um den Ukrainekrieg, die Wehrpflicht, die Aus- und Aufrüstung der Bundeswehr plädiert Bußmann weiterhin dafür, auch die Demokratie- und Kulturförderung nicht aus dem Blick zu verlieren.
Demokratie und Kultur seien wichtige Bestandteile der Gesellschaft und würden den inneren Zusammenhalt stärken. Gerade die Mitte der Gesellschaft gelte es nun, zu stärken.