Freischwimmer
Seit dem Frühjahr gibt es im Gaza-Streifen ein nagelneues Hallenbad, nach westlichem Standard errichtet - trotz Baustoffmangel und israelischer Blockade. Hier trainieren Jung-Schwimmer, die sich Hoffnungen auf eine internationale Karriere machen.
Die Schwimmhalle steht mitten im Ash-Shati-Flüchtlingslager nördlich von Gaza-Stadt. In der Halle erinnert nichts mehr an die ärmliche Umgebung. Die Fliesen glänzen tadellos sauber, an den Wänden Mosaike in zartem Gelb und Blau. Kräftige weiße Säulen halten die Decke. Das Wasser ist etwas milchig, aber allemal sauberer als das fäkaliengeplagte Meerwasser vor der Küste von Gaza. Jaber Farhad, 20 Jahre alt, trainiert hier jeden Tag zwei Stunden. Er ist außerdem einer der Bademeister.
"Diese Schwimmhalle bedeutet für mich alles. Sie ist mein Brotverdienst und mein zweites Zuhause – und sie ist mein Hobby."
Der bärtige Jaber trägt ein weißes T-Shirt ohne Ärmel, eine grüne kurze Hose, um den Hals hängt eine Trillerpfeife. Jaber hat einen athletischen, wenn auch nicht sehr bulligen Körper. Aber das kann noch kommen. Erst vor einem Monat begann er mit dem Job und mit dem regelmäßigen Training in der Schwimmhalle. Sie wurde Mitte Mai eröffnet.
"Ich trainiere Freistil, aber auch andere Arten: Schmetterling, Brust und Rücken."
Jaber Farhad wünscht sich nichts sehnlicher, als Profi-Schwimmer zu werden.
"Inschallah – wenn Gott will"
"Inschallah, wenn Gott will", dann wird er es schaffen – und dank seiner Leistungen als Schwimmer an Wettbewerben teilnehmen.
"Ich habe mir vorgenommen, mit meinem Club an nationalen und internationalen Wettbewerben teilzunehmen und dass wir hier auch rauskommen und mit anderen Mannschaften und Nationen in Kontakt kommen."
Schon im September will der palästinensische Schwimmverband eine fünfköpfige Mannschaft zu den Asien-Meisterschaften nach China schicken, darunter sollen auch Schwimmer aus Gaza sein. Jaber Farhad wird nicht dazugehören.
Früher ist er im Meer geschwommen, das sich schlecht eignet für den Sport. Jetzt hat er die Halle mit einer Olympia-tauglichen 50-Meter-Bahn. Die Schwimmhalle, die erste und einzige im Gaza-Streifen, gehört dem "As-Sadaka" Sportclub. Dem Vereinsvorsitzenden, Jemal Abu Chaschisch, ist wichtig, dass die Halle für jeden offen ist. Der Eintritt kostet zehn Schekel, umgerechnet zwei Euro – für ein Kind in Gaza eine Menge Geld.
"Es ist für jedermann erschwinglich, manche kommen auch umsonst rein oder zwei kommen rein für eine Eintrittskarte. Es wird ein Auge zugedrückt. Wir sind interessiert daran, den Leuten das Leben etwas leichter zu machen."
Schon vor fünf Jahren begann der Club mit dem Bau der Halle, damals noch mit Mitteln der Palästinensischen Autonomiebehörde. Dann kam die Machtübernahme der Islamisten im Gaza-Streifen, der Bau lag brach.
"Wir hatten viele Schwierigkeiten. Die Halle war eigentlich schon vor fünf Jahren fertig, aber wir konnten sie wegen der Blockade nicht in Betrieb nehmen. Erst vor Kurzem konnten wir den Bau ganz fertigstellen."
Dem Vereinsvorsitzenden Abu Chaschisch gelang es im vergangenen Jahr, Gelder von Nichtregierungsorganisationen für den Neubau zu sammeln. Das Geld kam von den Vereinten Nationen, aus Japan, Norwegen und von der "Islamischen Gesellschaft" in Gaza. Die Baustoffe kamen durch Tunnel aus Ägypten.
Draußen, hinter der Halle, laufen zwei große Diesel-Generatoren. Sie versorgen das Bad mit Strom – denn es gibt nur stundenweise Elektrizität in Gaza. Dank der Motoren läuft das Vergnügen drinnen ohne Unterbrechung. 500 bis 600 Jungen kämen täglich ins neue Schwimmbad, berichtet Abu Chaschisch stolz. Mädchen und Frauen müssen draußen bleiben. Aber auch das soll noch kommen. Schwimm-Vormittage für Mädchen seien "in Vorbereitung", sagt Abu Chaschisch.
"Diese Schwimmhalle bedeutet für mich alles. Sie ist mein Brotverdienst und mein zweites Zuhause – und sie ist mein Hobby."
Der bärtige Jaber trägt ein weißes T-Shirt ohne Ärmel, eine grüne kurze Hose, um den Hals hängt eine Trillerpfeife. Jaber hat einen athletischen, wenn auch nicht sehr bulligen Körper. Aber das kann noch kommen. Erst vor einem Monat begann er mit dem Job und mit dem regelmäßigen Training in der Schwimmhalle. Sie wurde Mitte Mai eröffnet.
"Ich trainiere Freistil, aber auch andere Arten: Schmetterling, Brust und Rücken."
Jaber Farhad wünscht sich nichts sehnlicher, als Profi-Schwimmer zu werden.
"Inschallah – wenn Gott will"
"Inschallah, wenn Gott will", dann wird er es schaffen – und dank seiner Leistungen als Schwimmer an Wettbewerben teilnehmen.
"Ich habe mir vorgenommen, mit meinem Club an nationalen und internationalen Wettbewerben teilzunehmen und dass wir hier auch rauskommen und mit anderen Mannschaften und Nationen in Kontakt kommen."
Schon im September will der palästinensische Schwimmverband eine fünfköpfige Mannschaft zu den Asien-Meisterschaften nach China schicken, darunter sollen auch Schwimmer aus Gaza sein. Jaber Farhad wird nicht dazugehören.
Früher ist er im Meer geschwommen, das sich schlecht eignet für den Sport. Jetzt hat er die Halle mit einer Olympia-tauglichen 50-Meter-Bahn. Die Schwimmhalle, die erste und einzige im Gaza-Streifen, gehört dem "As-Sadaka" Sportclub. Dem Vereinsvorsitzenden, Jemal Abu Chaschisch, ist wichtig, dass die Halle für jeden offen ist. Der Eintritt kostet zehn Schekel, umgerechnet zwei Euro – für ein Kind in Gaza eine Menge Geld.
"Es ist für jedermann erschwinglich, manche kommen auch umsonst rein oder zwei kommen rein für eine Eintrittskarte. Es wird ein Auge zugedrückt. Wir sind interessiert daran, den Leuten das Leben etwas leichter zu machen."
Schon vor fünf Jahren begann der Club mit dem Bau der Halle, damals noch mit Mitteln der Palästinensischen Autonomiebehörde. Dann kam die Machtübernahme der Islamisten im Gaza-Streifen, der Bau lag brach.
"Wir hatten viele Schwierigkeiten. Die Halle war eigentlich schon vor fünf Jahren fertig, aber wir konnten sie wegen der Blockade nicht in Betrieb nehmen. Erst vor Kurzem konnten wir den Bau ganz fertigstellen."
Dem Vereinsvorsitzenden Abu Chaschisch gelang es im vergangenen Jahr, Gelder von Nichtregierungsorganisationen für den Neubau zu sammeln. Das Geld kam von den Vereinten Nationen, aus Japan, Norwegen und von der "Islamischen Gesellschaft" in Gaza. Die Baustoffe kamen durch Tunnel aus Ägypten.
Draußen, hinter der Halle, laufen zwei große Diesel-Generatoren. Sie versorgen das Bad mit Strom – denn es gibt nur stundenweise Elektrizität in Gaza. Dank der Motoren läuft das Vergnügen drinnen ohne Unterbrechung. 500 bis 600 Jungen kämen täglich ins neue Schwimmbad, berichtet Abu Chaschisch stolz. Mädchen und Frauen müssen draußen bleiben. Aber auch das soll noch kommen. Schwimm-Vormittage für Mädchen seien "in Vorbereitung", sagt Abu Chaschisch.