Redaktioneller Hinweis: Es handelt sich um eine Wiederholung vom 8.1.2015.
Spielen Sie noch auf dem Flügel von Thomas Mann?
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Er ist Musiker, Theologe, Psychologe und Autor: Frido Mann. In der Öffentlichkeit ist er aber vor allem der Enkel von Thomas Mann – und damit Teil der Literatendynastie und eines auch erdrückenden Familienclans.
"Meine Familie ist Glück und Ballast zugleich", sagt er rückblickend. Von den eigenen Eltern ungeliebt, wuchs Frido Mann bei den Großeltern Thomas und Katia Mann auf. "Mit Anfang 20 habe ich angefangen, einen ganz eigenen Weg zu gehen, als ich in einer Krise war und mich fragte: Bin ich ein Familienmitglied der Manns oder etwas eigenes?"
Seine wechselhafte Suche nach einer eigenen Identität beschreibt er in seiner Autobiographie "Achterbahn". Mit 20 trat er in die katholische Kirche ein, in der Hoffnung, dort Antworten auf seine Lebensfragen zu finden. Mit Ende 60 trat er aus, enttäuscht von dem Dogmatismus, den verkrusteten Strukturen – und vor allem aus Protest gegen Papst Benedikt XVI., der eine Versöhnung mit der umstrittenen Piusbruderschaft suchte.
Neues Buch widmet sich seiner großen Liebe: der Musik
Auch als Psychologe auf einer Krebsstation für Kinder stieß er an seine Glaubensgrenzen. Seine ungebrochene Liebe gilt aber nach wie vor der Musik: "In der Musik offenbart sich ein höherer Sinn, der für uns Menschen sehr zentral ist, ein Zugang zu ganz zentralen Seiten des Menschseins, des Lebenskosmos. Und das alles kann die Musik tun, ohne Worte." Der Musik hat er auch sein neues Buch gewidmet, sein Titel: "An die Musik".
Worauf vertraut er heute? Wie hat ihn die Arbeit als Psychologe geprägt?
Und: Wie spielt es sich auf dem Flügel von Thomas Mann?