Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für US-Historikerin Applebaum

In einer Zeit, in der demokratische Errungenschaften zunehmend attackiert werden, wird ihr Werk zu einem wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden, heißt es in der Begründung zur Verleihung des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ausgezeichnet wird die US-Historikerin und Journalistin Anne Applebaum. Sie ist vor allem bekannt für ihre Werke über die kommunistische Sowjetunion und das postkommunistische Russland. Die Expertin der osteuropäischen Geschichte gilt als Analytikerin autokratischer Herrschaftssysteme. 2020 erschien ihr Buch "Die Verlockung des Autoritären - Warum antidemokratische Herrschaft so populär geworden ist". Darin geht es um die Krise der liberalen, westlichen Demokratien und den Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen wie der polnischen PiS, der ungarischen Fidesz oder der britischen Brexit Party in Europa. Mit dem Preis werden Persönlichkeiten gewürdigt, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben. Im vergangenen Jahr wurde der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie ausgezeichnet. Die Ehrung wird traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse überreicht. Diese findet in diesem Jahr vom 16. bis 20. Oktober statt. Dotiert ist die Auszeichnung mit 25.000 Euro.