Friederike Hausmann: "Lucrezia Borgia: Glanz und Gewalt. Eine Biographie"
C.H. Beck, 2019
320 Seiten, 24,95 Euro
Ein prachtvolles Epochenbild
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Eheschließungen, Kriege, Ermordungen – Friederike Hausmann hat mit „Lucrezia Borgia: Glanz und Gewalt" eine fesselnde Biografie geschrieben. Eine Sachbuch-Empfehlung zur Ferienzeit aus unserer Lesart-Redaktion.
Sie empfinden unsere Zeiten als unübersichtlich, beängstigend und politisch unbeständig? Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie privilegiert wir heute sind. So blieb selbst einer italienischen Papsttochter im späten Cinquecento nichts erspart: Mehrfache Eheschließungen, Kriege, Ermordungen ihrer engsten Verwandten, ganz zu schweigen von Syphilis, Malaria, unzähligen Schwangerschaften und Fehlgeburten.
Lucrezia besaß ihren eigenen Kopf
Die Historikerin Friederike Hausmann widmet der berüchtigten Lucrezia Borgia (1480-1519) eine fesselnde Biographie und fertigt en passant ein prachtvolles Epochenbild an. Denn Glanz und Gewalt prägten von Anfang an das Leben des Mädchens, das für ihren Vater, den Borgia-Papst Alexander VI., zum Spielstein in einem komplexen Machtgefüge wurde. Aber Lucrezia besaß ihren eigenen Kopf und machte ihn sich zu Nutze. Wie sie es schafft, alle Anfechtungen zu überstehen und auf ihre Weise mächtig zu werden, ist äußerst faszinierend. Ein Buch für alle, die sich für Italien interessieren und schon immer neugierig auf die tatsächliche Lucrezia waren.