Urne an Urne mit Waldi
In dieser Woche eröffnen in Deutschland die ersten Friedhöfe, auf denen sich Mensch und (Haus-)Tier im selben Grab bestatten lassen können. Was verrät das über unsere Befindlichkeiten? Das fragen wir die Kulturwissenschaftlerin Susanne Kolbe.
In Braubach bei Koblenz wurde der erste Friedhof in Deutschland eröffnet, auf dem sich Mensch und Tier im selben Grab bestatten lassen können. Ebenfalls in dieser Woche beginnt in Essen der zweite Friedhof dieser Art seinen Betrieb, beide von derselben Friedhofsbetreiberfirma. Urne an Urne ist man dann im Tod auch mit dem tierischen Familienmitglied vereint, wie bislang mit Lebenspartner, Eltern oder Kind.
Das geht, weil zumindest einige Bundesländer ihre Bestattungsgesetze in letzter Zeit gelockert haben. Früher undenkbar, da wurden Tiere irgendwo verbuddelt oder kamen in die Tierkörperbeseitigungsanlage. Was sagt dieser Wandel in der Bestattungskultur über unsere Befindlichkeit und über unser Verhältnis zum (Haus-)Tier aus? Die Kulturwissenschaftlerin Susanne Kolbe, Autorin des Buches "Da liegt der Hund begraben. Von Tierfriedhöfen und Tierbestattungen", hat sich mit dem Thema intensiv beschäftigt.