Friedrich Gulda

"Für mich ist der Gulda immer noch die Nummer 1. Der beste Pianist der Welt. Und das war er eben auch! Er hat nie falsche Töne gespielt – bei den Produktionen im Studio hat er nie viel wiederholt; einmal gespielt, noch mal gespielt, das war’s, der konnte das. ...
... Das habe ich nie bei einem anderen Pianisten erlebt.", erinnert sich Dorothee Ehrensberger, die ab den 1950er Jahren Musikredakteurin im RIAS war und zahlreiche Konzerte und Studioproduktionen mit Friedrich Gulda betreut hat.

Aus diesem umfangreichen Archivschatz senden wir heute einen kleinen Teil, ausschließlich Aufnahmen, die bislang unveröffentlicht sind, aus den Jahren 1965 bis 1971. Darunter auch eine Version der Sonate B-Dur op. 106, der sogenannten Hammerklaviersonate von Ludwig van Beethoven, für die Friedrich Gulda im Herbst 1967 von seiner üblichen Aufnahmestrategie abwich: eine Hammerklaviersonate hatte er angekündigt, die selbst er so im Konzert nicht spielen könnte. Und so erarbeiteten Pianist und Tonmeister vor der Aufnahme einen Schnittplan – 5 Tage und knapp 200 Schnitte später war die Einspielung perfekt.

Klaus Bischke war damals Tonmeister, er und Dorothee Ehrensberger erinnern sich an diese und andere Produktionen. Auch Gulda selbst kommt zu Wort: was seine Art, Mozart zu spielen, dem Jazz zu verdanken hat, ist da unter anderem zu erfahren, in einem Interview zum Thema "Auszierungen – Verzierungen", das er im April 1967 nach seiner Aufnahme der Sonate C-Dur KV 545 gegeben hat.

Grandios dokumentiert im RIAS-Archiv: ein geradezu unglaublicher Zugabenmarathon zum Abschluss eines Konzerts in der Berliner Philharmonie am 10. November 1971 mit Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertem Klavier. Das war seine letzte Aufnahme für den RIAS.

Ein Porträt Friedrich Guldas, zusammengestellt aus Studioaufnahmen und Konzertmitschnitten: Klassik, Jazz – und jede Menge Gulda.


Friedrich Gulda
Historische Aufnahmen aus dem RIAS-Archiv

Werke u.a. von
Maurice Ravel
Wolfgang Amadeus Mozart
Ludwig van Beethoven
Johann Sebastian Bach
Claude Debussy
Friedrich Gulda


ca. 21:30 Uhr Nachrichten