Friedrichs: Folgekosten wurden ausgeblendet

09.02.2007
Der Geschäftsführende Vorstandssprecher des Landesverbandes der Bergbaubetroffenen NRW, Klaus Friedrichs, hat die Einigung über den Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau scharf kritisiert. Es müsse geklärt werden, wer für die gigantischen Kosten aufkomme, die für die Sanierung von Deichen notwendig würden. Diese mache die Absenkung des Bodens infolge des Bergbaus unter Flüssen und Kanälen notwendig, sagte der Jurist im Deutschlandradio Kultur.
Diese Kosten seien bewusst von der RAG verschwiegen worden. Der Bergbau habe sich in der Vergangenheit an den Kosten beteiligen müssen, weil unumstritten gewesen sei, dass die Deiche aufgrund des Bergbaus notwendig gewesen seien. Im Moment müssten jedoch die Anwohner und der Steuerzahler dafür aufkommen. "Das sehen wir nicht ein", fügte Friedrichs hinzu.

Allein die Sanierung nur einer Seite eines Deiches an der Lippe auf einer Länge von einem Kilometer koste 50 Millionen Euro. Dabei stünde die Sanierung Hunderter Kilometer an mehreren Flüssen und Kanälen an. Dies sei bei den Verhandlungen ausgeblendet worden, um einen Kompromiss zu ermöglichen. Er hoffe, dass die betroffenen Anwohner in die nachfolgenden Gespräche eingebunden würden, um ihre warnende Stimme erheben zu können, sagte der Vorsitzende der Bürgerinitiative Bergbaubetroffener am Niederrhein e.V.