Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klarinette und Orchester A-Dur KV 622
Martin Fröst
Improvisation für Bassettklarinette (Zugabe)
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 2 c-Moll
Martin Fröst bei Orchestre de la Suisse Romande mit Mozart
Martin Fröst wir des allzeit beliebten Mozart-Klarinettenkonzertes nicht müde. © Mats Bäcker
Virtuosität mit Wucht und Feinsinn
Mozarts Konzert ist "das einzige Stück, das in jedem Augenblick neu geboren wird.", so der schwedische Klarinettist Martin Fröst, der es nur auf der Bassettklarinette spielt, wie beim Orchestre de la Suisse Romande unter Jonathan Nott. Danach: Bruckners zweite Sinfonie.
Jonathan Nott ist seit 2017 Chefdirigent des Orchestre de la Suisse Romande. Er und sein Orchester feiern den diesjährigen 200. Geburtstag von Anton Bruckner. Sie wählten für dieses Konzertprogramm die weniger bekannte Zweite Sinfonie Bruckners aus, die Nott gern aus dem Schatten holen möchte, schon wegen des traumhaften Adagios.
Doch zuvor bat er den aktuellen Artist in Residenz seines Orchesters, den Schweden Martin Fröst, auf die Bühne für Mozarts Klarinettenkonzert
Ein Könner für breites Repertoire
Der Schwede ist zur Zeit einer der gefragtesten Interpreten seines Instrumentes. Und auch wenn er sehr gern Neue Werke spielt, ist für ihn Mozarts Konzert absolute Herzens-Repertoire, das er gern und regelmäßig spielt. In einem Interview sage er, es ist einzige Stück, das bei jeder einzelnen Aufführung, in jedem Augenblick neu geboren wird. Weiter behauptet er, er habe es schon hunderte Male gespielt, aber es fühle sich immer wieder an wie beim ersten Mal.
Gut gelaunt für einen Freund erdacht
Mozart komponierte das Werk für seinen Freund Anton Stadtler, Freimaurerbruder und Virtuose. Der experimentierte ständig an und mit seinem Instrument, er suchte immer tiefere Töne für die Klarinette und entwickelte so das sogenannte Bassettklarinette. Für genau dieses konzipierte Mozart sein Konzert, das er in Wien bei Billard und Pfeife rauchend bestens gelaunt zu Papier brachte und wenige Wochen vor seinem Tod 1791 vollendete. Er schickte Stadtler die Noten nach Prag, von dort aus startete er seine Europa-Tournee, für die er das Virtuosen- Show-Stück erbeten hatte.
Auf dieser Reise ging die Originalhandschrift Mozarts verloren, sie ist nie wieder aufgetaucht. Das Konzert „überlebte“ aber, in Drucken, die damals für die normale Klarinette herausgebracht worden waren. Inzwischen sind Bassettklarinette und die die ursprüngliche Variante des Werkes rekonstruiert. Und nur mit diesem Nachbau spielt Martin Fröst das Mozart-Konzert.
Pausen ohne Ende
Bruckner komponierte seine zweite Sinfonie im Jahr 1872 und konnte sie selbst, nach vielem Hin und Her und Umarbeitungen persönlich bei den Wiener Philharmonikern zur Uraufführung bringen. Nie gehört waren damals die permanenten musikalischen Neuanfänge in dem Werk. Immer wieder schrauben sich Höhepunkte nach oben, um dann fast unvermittelt abzubrechen und dann nach einer kurzen Pause im Orchester neu anzusetzen. Daher entstand auch der Beiname „Pausensinfonie“.
Aufzeichnung vom 13.03.2024 in der Victoria Hall, Genf
Martin Fröst, Klarinette
Orchestre de la Suisse Romande
Leitung: Jonathan Nott