Früherer Kulturstaatsminister Nida-Rümelin erwartet neuen Kalten Krieg

Der Philosoph und frühere Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin erwartet infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine einen neuen Kalten Krieg. Dieser Krieg werde sehr viel ändern, sagte Nida-Rümelin in einem Podcast von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND). Wenn Russland die harten Sanktionen auf Dauer ertragen müsse, werde es zudem einen Schulterschluss mit China geben. Dann habe man eine Ausgangssituation, "wie wir sie lange im Kalten Krieg hatten". Der Philosophie-Professor verteidigte außerdem seine Unterzeichnung des umstrittenen Offenen Briefs an Bundeskanzler Scholz, in dem etliche Prominente vor der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine warnen. Seine Sorge sei, „dass wir eine mediale Eskalation von Bellizismus erleben und dass der besonnene Kurs beendet wird“. Man müsse darauf achten, dass dieser Krieg so ende, dass die Ukraine keinen Diktatfrieden erfährt, es aber auch keine Eskalation gebe wie im Ersten Weltkrieg, die noch viel schrecklicheres Leid für die ganze Welt bringt, so Nida-Rümelin.