Frühlingszeit - Heuschnupfenzeit: Was tun bei Allergien? Darüber spricht Klaus Pokatzky heute von 9:05 bis 11 Uhr mit Jörg Kleine-Tebbe. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 00800-2254 2254, per E-Mail unter gespraech@deutschlandradiokultur.de – sowie auf Facebook und Twitter.
Was tun bei Allergien?
Allergien sind längst zur Volkskrankheit geworden. Trotzdem würden die Erkrankungen oft verharmlost und nicht korrekt behandelt, sagt Allergologe Jörg Kleine-Tebbe. Wie kann man Allergien erkennen und was lässt sich dagegen tun? Tipps zum Thema Heuschnupfen und Co.
Die Zahl der Allergiker nimmt weltweit zu. Allein in Deutschland sind rund 30 Millionen Menschen betroffen. Mehr als ein Viertel der Kinder und Jugendlichen reagieren bereits allergisch. Am häufigsten ist dabei der Heuschnupfen, gefolgt von Asthma, Neurodermitis und Kontaktallergien. Mediziner haben etwa 20.000 allergieauslösende Stoffe ausfindig gemacht, auch hier steigt die Zahl stetig. Dennoch werden Allergien oft verharmlost, nur jeder zehnte Allergie-Patient wird adäquat behandelt.
Warum reagieren immer mehr Menschen allergisch auf ihre Umwelt?
Wie kann man Allergien vorbeugen?
Wie kann man sie wirksam behandeln?
Und wie können wir mit einer Allergie leben?
"Allergien sind längst eine Volkskrankheit", sagt Jörg Kleine-Tebbe vom Allergie- und Asthma-Zentrum Westend in Berlin. "Aber nur ein kleiner Teil der Betroffenen landet überhaupt beim Allergologen." Die Klärung der möglichen Auslöser ähnele oft einer Detektivarbeit; nur so könne letztlich eine individuelle und wirksame Therapie gewährleistet werden. Denn nicht jeder, der Symptome zeige, habe auch wirklich eine Allergie.
Allergien werden oft mit Unverträglichkeiten verwechselt
"Viele Menschen nutzen heute das Internet, um sich über ihre Symptome zu informieren. Es gibt jedoch Überreaktionen, deren Symptome denen von Allergien sehr ähnlich sind, die aber ganz anders ausgelöst werden und die nichts mit dem Immunsystem zu tun haben. Das sind dann häufig Unverträglichkeiten, wie sie beispielsweise bei Nahrungsmitteln häufig vorkommen können. Doch die Betroffenen glauben, an einer Allergie zu leiden."
Seine Beobachtung: "Leider werden allergische Erkrankungen in den letzten Jahren zunehmend in der Öffentlichkeit und auch von den Krankenversicherungsträgern bagatellisiert. Indirekt lässt sich das daran ablesen, dass der allergisch Betroffene wirksame Medikamente wie Antihistaminika in aller Regel selbst bezahlen muss und die Kosten nicht erstattet bekommt." Um mehr wissenschaftlich fundierte Informationen rund um das Thema Allergien zu bieten, hat Jörg Kleine-Tebbe gemeinsam mit anderen Allergologen einen Allergieinformationsdienst im Internet ins Leben gerufen.