Fthenakis: Mehr Kontrolle frühkindlicher Bildungseinrichtungen
Der Leiter des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München, Wassilios Fthenakis, hat eine umfassende Kontrolle der frühkindlichen Bildungseinrichtungen gefordert. Als Vorbild diene Dänemark, das eine nationale Evaluationsagentur besitze, sagte Fthenakis am Montag im Deutschlandradio Kultur. Auch Schweden, Neuseeland und Australien hätten ähnliche Modelle, um das Bildungsangebot zu überprüfen.
Wörtlich sagte Fthenakis: "In der Bundesrepublik gibt es die nationale Qualitätsinitiative des Bundesfamilienministeriums, die zurzeit bundesweit umgesetzt wird. Hier sind gewisse Ansätze vorhanden."
Einen Qualitäts-TÜV, der ein Angebot anhand weniger Kriterien untersuche, lehnte Fthenakis ab. Die Komplexität von Bildungsprozessen lasse es nicht zu "wie im Tourismus den Hotels Sterne zu geben", sagte er.
Auch in die Kindergärten müsse deutlich mehr investiert werden, forderte der Professor. Zurzeit gebe Deutschland nur 0,44 Prozent des Bruttoinlandproduktes für diesen Bereich aus. Schweden investiere viermal so viel, Frankreich immerhin ein Drittel. "Hier haben wir in der Tat Nachholbedarf."
Die vorschulische Sprachförderung sei eine zentrale Aufgabe, unterstrich er. "Hier muss von Anfang an und nicht nur kurz vor der Einschulung, sondern auch in der Familie gearbeitet werden." Schon kurz nach der Geburt, ab der zwölften Woche, sollten Eltern mit ihren Kindern Bilderbücher angucken. "Sprache entwickelt sich sehr früh, und sie muss von Anfang an systematisch begleitet werden."
Außerdem müsse die Ausbildung und das gesellschaftliche Ansehen der Erzieher verbessert werden. So gebe es nur wenige Männer in diesen Berufen, da sie "schlecht bezahlt werden und die soziale Anerkennung fehlt". Die Bildung und Erziehung von Kindern unter sechs Jahren sei eine "gesamtgesellschaftliche Aufgabe", betonte Fthenakis. "Bisher hat die Gesellschaft das nicht anerkannt und vernachlässigt dieses Bildungsgebiet."
Nach der Bundestagswahl traue er beiden möglichen Familienministerinnen Schmidt (SPD) und von der Leyen (CDU) zu, sich für eine Verbesserung der frühkindlichen Bildung einzusetzen. "Wir haben durchaus Politiker, die begriffen haben, dass wir ohne einen Ausbau dieses fundamentalen Bereichs in der Bildung nicht auskommen", betonte er.
Deutschlandradio Kultur beschäftigt sich bis Freitag, 16. September, jeden Tag um 11 Uhr mit einem Bildungsthema. Die Reihe reicht von der vorschulischen Bildung über die Forschung bis zu den Hochschulen.
Einen Qualitäts-TÜV, der ein Angebot anhand weniger Kriterien untersuche, lehnte Fthenakis ab. Die Komplexität von Bildungsprozessen lasse es nicht zu "wie im Tourismus den Hotels Sterne zu geben", sagte er.
Auch in die Kindergärten müsse deutlich mehr investiert werden, forderte der Professor. Zurzeit gebe Deutschland nur 0,44 Prozent des Bruttoinlandproduktes für diesen Bereich aus. Schweden investiere viermal so viel, Frankreich immerhin ein Drittel. "Hier haben wir in der Tat Nachholbedarf."
Die vorschulische Sprachförderung sei eine zentrale Aufgabe, unterstrich er. "Hier muss von Anfang an und nicht nur kurz vor der Einschulung, sondern auch in der Familie gearbeitet werden." Schon kurz nach der Geburt, ab der zwölften Woche, sollten Eltern mit ihren Kindern Bilderbücher angucken. "Sprache entwickelt sich sehr früh, und sie muss von Anfang an systematisch begleitet werden."
Außerdem müsse die Ausbildung und das gesellschaftliche Ansehen der Erzieher verbessert werden. So gebe es nur wenige Männer in diesen Berufen, da sie "schlecht bezahlt werden und die soziale Anerkennung fehlt". Die Bildung und Erziehung von Kindern unter sechs Jahren sei eine "gesamtgesellschaftliche Aufgabe", betonte Fthenakis. "Bisher hat die Gesellschaft das nicht anerkannt und vernachlässigt dieses Bildungsgebiet."
Nach der Bundestagswahl traue er beiden möglichen Familienministerinnen Schmidt (SPD) und von der Leyen (CDU) zu, sich für eine Verbesserung der frühkindlichen Bildung einzusetzen. "Wir haben durchaus Politiker, die begriffen haben, dass wir ohne einen Ausbau dieses fundamentalen Bereichs in der Bildung nicht auskommen", betonte er.
Deutschlandradio Kultur beschäftigt sich bis Freitag, 16. September, jeden Tag um 11 Uhr mit einem Bildungsthema. Die Reihe reicht von der vorschulischen Bildung über die Forschung bis zu den Hochschulen.