FU-Präsident: Grundgehälter für Professoren bundesweit angleichen

Nach dem Karlsruher Urteil zur Besoldung von Hochschullehrern fordert der Präsident der FU Berlin, Peter-André Alt, eine Angleichung der Grundgehälter in den einzelnen Bundesländern. Auch die Kriterien für Leistungsbezüge sollten einheitlicher werden.
Die Anpassung der Grundgehälter sei "dringend notwendig", sagte Alt im Deutschlandradio Kultur. "Es kann nicht sein, dass die Universitäten je nach Bundesland unterschiedliche Startchancen bei der Suche nach den besten Köpfen haben." In Berlin mit seinen niedrigen Grundgehältern müsse man so aus den eigenen Beständen mehr Leistungszulage zahlen, um konkurrenzfähig zu bleiben. "Das bedeutet im Klartext: Wenn wir mehr zahlen für eine Berufung zum Beispiel aus den USA, müssen wir in anderen Fällen etwas knapper werden in der Besoldung", sagte der FU-Präsident.

Er sei jedoch skeptisch, dass das Land Berlin jetzt mehr Geld zur Verfügung stelle. Dies sei auch nicht der erste Schritt, sondern zunächst müsse man sich fragen, was denn die vom Bundesverfassungsgericht verlangte "amtsangemessene Lebensführung" sei, die die Besoldung ermöglichen solle. "Soll das der Professor des 19. Jahrhunderts sein? Soll sich jeder eine große Villa leisten? Das wohl kaum", sagte Alt. "Ich glaube aber, dass es ein in der Tat auslegungsbedürftiger Satz ist, den uns das Gericht da hinterlassen hat."

Der FU-Präsident kritisierte ferner, durch das W-Besoldungssystem sei eine leistungsdifferenzierte Bezahlung eingeführt worden ohne klare Kriterien, worin diese Leistungsdifferenz besteht. Auch hier gebe es keine bundeseinheitlichen Regelung: "Da wäre mehr Einheit sicherlich ein großer Gewinn."

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