Profane Abenteuer aus dem Leben von Erwachsenen
Enid Blytons Geschichten um die Fünf Freunde haben Generationen von Kindern begleitet. Doch obwohl die Autorin seit Jahren tot ist, erscheinen seit einiger Zeit moderne Fortsetzungen - geschrieben von dem Briten Bruno Vincent.
Die "Fünf Freunde"-Bücher von Enid Blyton gelten mittlerweile als verpönt, sie seien rassistisch und sexistisch, so die Kritik. Die modernen Fortsetzungen, die seit einigen Jahren entstehen, sind so etwas wie "Fünf Freunde für Erwachsene", die die Originalbücher charmant parodieren.
Bruno Vincent schreibt diese Fortsetzungen. Die Fünf Freunde sind nun Mitte 20. "Ich fand es interessant zu überlegen, was diese Charaktere heute machen würden", sagt er. Die Grundzüge der Charaktere habe er dabei beibehalten. Entstanden sind Alltagsgeschichten der bekannten Figuren - humorvoll erzählt.
Die Herausforderungen der Freunde sind nun nicht mehr Schmuggler oder Spione zu fangen, sondern einen passenden Mobilfunkanbieter zu finden oder eine Fortbildung bei der Arbeit genehmigt zu bekommen - das seien die wahren Abenteuer im Leben eines Erwachsenen, meint Vincent. Und so geht es nun um gesunde Ernährung oder die eigene Karriere oder den alkoholbedingten Ausrutscher auf der Weihnachtsfeier.
Die Fünf Freunde müssen sich nun in einer politisch korrekten Welt zurechtfinden - und auch der Brexit ist Thema: In einem Band versuchen die Freunde, eine kleine Insel zu einer unabhängigen Steuer-Oase zu erklären. Zuerst hatte Vincent Hemmungen, sich über dieses Thema lustig zu machen, gibt er zu - doch am Ende wurde die Geschichte ein Weihnachtsbestseller.