Fünf Gründe für die Soziologie

Warum das Fach heute wichtiger denn je ist

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Porträt des Soziologen und Nationalökonomen Max Weber (1864 - 1920)
Max Weber (1864-1920) ist eine der ikonischen Figuren der Soziologie, auch wenn er Professor für Nationalökonomie war. © imago / Leemage
Von Thorsten Jantschek |
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Vor gut 100 Jahren wurde in Deutschland der erste Lehrstuhl für Soziologie eingerichtet, heute gibt es daher einen Festakt in Frankfurt. Und hier gleich fünf Antworten auf die Frage "Warum Soziologie?"
Warum ist Soziologie heute wichtiger denn je?
Erstens, weil wir – von der sozialen Verantwortung für den Klimawandel, über soziale Gerechtigkeit, bis hin zur Zersplitterung der Öffentlichkeit in Echokammern – von gesellschaftlichen Problemen umstellt sind.
Zweitens, weil die Soziologie heute eben viel mehr ist als empirische Erbsenzählerei.
Drittens, weil die Soziologie längst und zu Recht die zeitdiagnostische Meinungsführerschaft von der Philosophie übernommen hat.
Viertens, weil es schlicht Spaß macht, die beiden in Deutschland Ton angebenden Soziologen Andreas Reckwitz und Hartmut Rosa zu lesen. An denen kommt man ja derzeit auch in den Feuilletons kaum vorbei. Und das Gute ist: Sie suchen die Öffentlichkeit, und die Öffentlichkeit sucht sie. Das matched.
Fünftens, weil die Soziologie Trost spenden kann! Jedenfalls bei dem leider zutreffenden Befund, den der Schriftsteller Oscar Wilde dereinst so formulierte: "Mit der Gesellschaft zu leben – Welche Qual. Aber außerhalb der Gesellschaft zu leben – Welche Katastrophe!"
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