Warum man nach Hanau Rosenmontag feiern kann
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Von "tollen Tagen" kann keine Rede sein. Der rechtsterroristische Anschlag von Hanau sorgt für Angst und Schrecken. Bürgerinnen und Bürger, die eine sogenannte Einwanderungsgeschichte haben, erwarten Unterstützung. Feiern wir den Zusammenhalt!
Erstens
Weil Rechtsextremisten genau diese Unsicherheit erzeugen wollen. Mit den Feiern demonstrieren wir, dass wir auf festem und sicherem Boden wandeln - und Rassisten unsicheren Zeiten entgegensehen. Sie stehen außerhalb der Gesellschaft und ihrer Feiern.
Zweitens
Weil diese Züge auch kritische Botschaften tragen. Rechtspopulismus etwa wird in Köln eines der Themen sein. Und es wird doch keinen ernstzunehmenden Bericht geben, der die Schwierigkeit der Feiern nach dem Schock von Hanau nicht thematisiert. Die Feiern wischen den Schrecken nicht weg. Sie heben ihn ins Bewusstsein.
Drittens
Weil eine der Botschaften des Karnevals Gleichheit ist. Im Narrentum sind alle Menschen gleich – egal welchen gesellschaftlichen Standes, welcher Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Geschlechts. Diese Botschaft ist jetzt wichtiger denn je.
Viertens
Weil Karnevalsbräuche auch den Übergang zwischen Winter und Frühling, den Kampf zwischen Licht und Finsternis, zwischen Gut und Böse darstellen. Mit den Feiern zeigen wir, dass das Gute und die Zuversicht die Oberhand behalten.
Fünftens
Weil sonst keiner merkt, dass die Fastenzeit bald ansteht. Das macht spätestens zu Ostern dann immer so ein schlechtes Gewissen.