Bis heute fehlen klare Regeln für die Sicherheit
Vor fünf Jahren starben bei der Loveparade in Duisburg 21 Menschen - doch bis heute gibt es keine ausreichenden Standards für Großveranstaltungen, sagt der Sicherheitsexperte Marcel Kuhlmey. Von Großbritannien und Skandinavien könne man viel lernen.
In diesen Tagen wird der Opfer der Loveparade-Massenpanik in Duisburg gedacht, bei der vor fünf Jahren auf dem Festgelände der Stadt 21 Menschen getötet und 500 verletzt wurden.
Die Tragödie hat musikalischen Paraden und Festivals allerdings keinen Abbruch getan. Aber es kommt auch immer wieder zu Unfällen, die auf solchen Großveranstaltungen passieren. Erst Anfang Juni wurden bei Deutschlands größtem Festival "Rock am Ring" 33 Menschen als Folge eines Unwetters verletzt.
Immer noch Defizite
Trotz der Tragödie in Duisburg bei der Love Parade vor fünf Jahren gebe es bis heute keine klare Regelungen für Sicherheitskonzepte, bemängelt Marcel Kuhlmey,Experte für Sicherheitskonzepte bei Großveranstaltungen, im Deutschlandradio Kultur. Kuhlmey ist an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin tätig und entwickelte das Sicherheitskonzept für den "Karneval der Kulturen" in Berlin, bei dem jährlich 1,5 Millionen Menschen feiern.
Im Grunde genommen könne bis heute jeder eine Veranstaltung durchführen, kritisierte Kuhlmey. "Jeder kann ein Sicherheitskonzept schreiben." Es gebe da keine Mindestanforderungen. In Österreich gebe es dagegen ein Veranstaltungsgesetz und die skandinavischen Länder seien da viel weiter.
Bessere Kommunikation
Trotz solcher immer noch vorhandenen Defizite sei die Kommunikation seither deutlich verbessert worden. "Das, was jetzt heute passiert, ist, dass man sich mehr abstimmt.", sagte Kuhlmey. Lange vor der Veranstaltung säßen Vertreter der Sicherheitsbehörden mit den Veranstaltern zusammen. Auch Fluchtwege würden heute besser gekennzeichnet.