Fukushima - ein Jahr danach
Noch lange wird die Region Fukushima unter den Folgen der Reaktorkatastrophe zu leiden haben. Weite Landstriche werden für Jahrzehnte nicht bewohnbar sein. Dabei wäre das Unglück vermeidbar gewesen - wenn die Atomanlagen gegen einen Tsunami geschützt gewesen wären.
Die Havarie von Fukushima war die zweitschwerste nach Tschernobyl, eine schmutzige Katastrophe, die große Mengen an Radioaktivität in die Umwelt freisetzte. Da der Wind das Gros auf das Meer hinaus blies und nur an zwei Tagen landeinwärts drehte, ist die Kontamination Japans sehr viel geringer, als sie sein könnte. Aber sie reicht aus, um weite Landstriche für Jahrzehnte unbewohnbar zu machen. Außerdem werden noch Jahrzehnte vergehen, ehe das Kernkraftwerk wirklich stabil und im Griff ist.
Die Katastrophe ist also noch nicht vorbei. Dabei wäre sie vermeidbar gewesen, hätten die japanische Aufsichtsbehörde und der Betreiber Tepco sich ernsthaft um die Tsunami-Sicherheit der Kernkraftwerke gekümmert. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls eine Studie des US-amerikanischen Think-tanks "Carnegie Endowment" for International Peace.
Warnungen, dass die Anlage nicht ausreichend gegen Tsunami gesichert sei, seien in den Wind geschlagen, internationale Entwicklungen bei der Reaktorsicherheit ignoriert worden, heißt es dort. Als tieferen Grund dahinter sehen die Autoren den in Japan verbreiteten Glauben, dass in einem ihrer Kernkraftwerke ein schwerer Unfall einfach unmöglich sei. Deshalb setzten sich weder Aufsichtsbehörde noch Betreiber ernsthaft mit Fragen der nuklearen Sicherheit auseinander.
So war Fukushima Daiichi nicht nur ungenügend gegen einen Tsunami ausgelegt, es gab auch keine flutfesten Türen, die Notstromdiesel und Ölvorräte waren nicht gegen die Wassermassen gesichert, sie wurden fortgespült, so dass die Reaktoren und Abklingbecken ohne Notkühlung waren. Die Folge war eine Kernschmelze, die durch eine bessere Notfallvorsorge hätte verhindert werden können. Ebenso die Wasserstoff-Explosionen: Die in anderen Ländern in den Kernkraftwerken üblichen Rekombinatoren, die durch katalytische Reaktionen Wasserstoff und Sauerstoff sich wieder zu Wasser verbinden lassen, fehlten in Fukushima.
Katastrophal war auch die Einsatzleitung. Die Verantwortlichkeiten waren nicht klar festgelegt, Aufsichtsbehörde und Betreiber schoben sie sich Fehler gegenseitig zu, der Premierminister misstraute seinen Beratern, Beamte, die keine Ahnung von der Technik hatten, mischten sich ein. Und vor Ort fehlte die Ausrüstung für den Notfall. Allerdings bringt sie nicht viel, wenn der Einsatz nicht regelmäßig trainiert wird. Auch das ist in Fukushima nicht passiert. Die Mannschaft hat so gut wie möglich reagiert, heißt es in dem Report: Aber ihr Training war unzureichend.
Die Katastrophe ist also noch nicht vorbei. Dabei wäre sie vermeidbar gewesen, hätten die japanische Aufsichtsbehörde und der Betreiber Tepco sich ernsthaft um die Tsunami-Sicherheit der Kernkraftwerke gekümmert. Zu diesem Schluss kommt jedenfalls eine Studie des US-amerikanischen Think-tanks "Carnegie Endowment" for International Peace.
Warnungen, dass die Anlage nicht ausreichend gegen Tsunami gesichert sei, seien in den Wind geschlagen, internationale Entwicklungen bei der Reaktorsicherheit ignoriert worden, heißt es dort. Als tieferen Grund dahinter sehen die Autoren den in Japan verbreiteten Glauben, dass in einem ihrer Kernkraftwerke ein schwerer Unfall einfach unmöglich sei. Deshalb setzten sich weder Aufsichtsbehörde noch Betreiber ernsthaft mit Fragen der nuklearen Sicherheit auseinander.
So war Fukushima Daiichi nicht nur ungenügend gegen einen Tsunami ausgelegt, es gab auch keine flutfesten Türen, die Notstromdiesel und Ölvorräte waren nicht gegen die Wassermassen gesichert, sie wurden fortgespült, so dass die Reaktoren und Abklingbecken ohne Notkühlung waren. Die Folge war eine Kernschmelze, die durch eine bessere Notfallvorsorge hätte verhindert werden können. Ebenso die Wasserstoff-Explosionen: Die in anderen Ländern in den Kernkraftwerken üblichen Rekombinatoren, die durch katalytische Reaktionen Wasserstoff und Sauerstoff sich wieder zu Wasser verbinden lassen, fehlten in Fukushima.
Katastrophal war auch die Einsatzleitung. Die Verantwortlichkeiten waren nicht klar festgelegt, Aufsichtsbehörde und Betreiber schoben sie sich Fehler gegenseitig zu, der Premierminister misstraute seinen Beratern, Beamte, die keine Ahnung von der Technik hatten, mischten sich ein. Und vor Ort fehlte die Ausrüstung für den Notfall. Allerdings bringt sie nicht viel, wenn der Einsatz nicht regelmäßig trainiert wird. Auch das ist in Fukushima nicht passiert. Die Mannschaft hat so gut wie möglich reagiert, heißt es in dem Report: Aber ihr Training war unzureichend.