Funke Mediengruppe bekräftigt Kritik an Verleger-Präsident Döpfner

Die Funke Mediengruppe hat ihre Kritik am Präsidenten des Zeitungsverlegerverbands und Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner bekräftigt. Das Medienhaus brachte außerdem einen Austritt aus dem Verband nun auch öffentlich ins Spiel. In einem Statement der Mediengruppe mit Sitz in Essen hieß es, man erwarte eine personelle Neuaufstellung an der Spitze des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV). "Die Werte, die wohl jedes dem Journalismus verpflichtete Verlagshaus auszeichnen, sehen wir aktuell nicht mehr ausreichend repräsentiert." Außerdem habe man Sorge, dass die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche gefährdet sei. "Mit unseren Überlegungen, aus dem Verband auszutreten, wollen wir ein deutliches Zeichen setzen, dass sich etwas ändern muss", hieß es. Döpfner ist seit 2016 Präsident des Zeitungsverlegerverbandes, 2020 wurde er für eine zweite Amtszeit und damit weitere vier Jahre gewählt. Er steht wegen seines Umgangs in der Affäre um Ex- "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt in der Kritik. Im Frühjahr 2021 hatte es interne Ermittlungen gegen ihn wegen Vorwürfen zu Machtmissbrauch im Zusammenhang mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen gegeben. Der Konzern hatte Reichelt zunächst eine zweite Chance gegeben, zog im Oktober dann einen Schlussstrich.