Funkhauskonzert: Tilo Webers "Four Fauns"

Die Kunst der Verwandlung

Ein juner Mann mit Brille und Vollbart steht in einem Wald und hebt mit beiden Armen eine Trommel über seinen Kopf, während er nach unten schaut.
title: 2017 gründete Tilo Weber mit David Friedman das Independent Label Malletmuse Records, bei dem auch sein Album “Four Fauns” erscheint. © Tilo Weber / Oliver Potratz
Von Carsten Beyer |
Was passiert, wenn man sich der Renaissance- und Barockmusik mit den Mitteln des Jazz nähert? Der Schlagzeuger Tilo Weber hat es mit seinen "Four Fauns" probiert. Daraus entstand das Album "Faun Renaissance", das er live im Funkhauskonzert vorstellt.
Der Faun ist eine Kreatur aus der antiken Mythologie, ein gehörnter Zwitter zwischen Mensch und Ziegenbock. Nicht umsonst hat sich der Berliner Schlagzeuger Tilo Weber dieses Fabelwesen als Namensgeber seines Quartetts ausgesucht, denn er legt sich ungern fest. Und genauso wie der Faun beherrscht auch Weber die Kunst der Verwandlung.

Aufbrechen musikalischer Strukturen

Musikalische Strukturen aufzubrechen, sie blitzschnell in etwas Neues zu verwandeln und von der elegischen Musik des Mittelalters in den modernen Jazz zu springen, das ist das Grundkonzept von Tilo Webers aktuellen Album "Faun Renaissance". Dabei kommt Weber seine Fähigkeit zugute, sich selbst hinter seiner Musik zurückzunehmen.
Webers "Four Fauns" liefern einen transparenten Klang, der ohne Harmonieinstrument auskommt. Trompete, Klarinette, Bass und Schlagzeug stehen jeweils für sich, doch verlieren sich nicht in langen Soli, sondern finden immer wieder in die Grundstrukturen der Komposition zurück.

Funkhauskonzert
Live aus "Raum Dresden" im Deutschlandfunk Kultur

Tilo Webers "Four Fauns":
Richard Koch, Trompete
Claudio Puntin, Klarinette
Oliver Potratz, Bass
Tilo Weber, Schlagzeug

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