Futuristische Musikproduktion

Muscheln als Technoroboter

07:32 Minuten
Moritz Geist im DLF Kultur Studio.
Moritz Geist erfindet Musikroboter. Sein Ziel: sich auf der Bühne selbst abzuschaffen. © Deutschlandfunk Kultur / Uta Oettel
Moritz Geist im Gespräch mit Oliver Schwesig |
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Der Musiker und Mechatroniker Moritz Geist macht Musik mit Robotern. Die ist für ihn deutlich emotionaler als rein am Computer komponierte elektronische Musik. Dabei kommen auch überraschende Dinge zum Einsatz.
Er hat schon mit Bands wie Mouse on Mars zusammen Musik gemacht. Er erfindet Roboter, die Musik machen und erforscht an ihnen unsere Technologiewahrnehmung und die Geschichte und Zukunft der automatisierten Musik: Moritz Geist. In der kommenden Woche spricht Geist beim South by Southwest-Festival in Texas über futuristische Musikproduktionen mit Robotern und künstlicher Intelligenz.
Klassisch ausgebildet an Klarinette und Klavier, studierte Moritz Geist gleichzeitig Mechatronik. Dann brachte er die beiden Felder zusammen und entdeckte den großen Bereich der Musikrobotik für sich.

Merkwürdige Geräusche aus der "Techno-Muschel"

Zu seinen Erfindungen gehört eine "Techno-Muschel", wie Geist sie nennt. "Eine Freundin von mir hat mir diese Muschel gegeben, und wir haben rausgefunden, dass wenn man da Wasser reinfüllt und die dreht, dann bewegt sich das Wasser innerhalb dieser Windungen und macht ganz merkwürdige Geräusche", sagt er im Deutschlandfunk Kultur.
Für den Musiker und Mechatroniker ist diese Art des Musikmachens mit "Tönen, die in der echten Welt erzeugt werden", ansprechender als am Computer komponierte elektronische Musik. Da habe ihm gefehlt, etwas in der Hand zu haben, was er manipulieren könne, erklärt Geist.

Die "Körperlichkeit" von Robotermusik

"Wenn man Klarinette spielt oder Klavier, da hat man die Töne tatsächlich in der Hand, man kann das anfassen und verändern, und bei Robotern habe ich dasselbe, aber für elektronische Musik." Diese "Körperlichkeit" steigere seiner Meinung nach auch die emotionale Verbindung zur Musik.
Doch Moritz Geist möchte weiter gehen. "Mein Ziel ist es, mich selbst auf der Bühne abzuschaffen", sagt er. Davon sei die Entwicklung aber noch weit entfernt. Die künstliche Intelligenz werde im Moment vor allem zur algorithmischen Komposition eingesetzt und sei bislang ein reines Software-Thema.
(cwu)
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