G20-Gipfel

Gedämpfte Erwartungen vor Treffen von Trump und Xi

Der chinesische Präsident Xi Jiping und US-Präsident Donald Trump beim G20-Gipfel in Buenos Aires.
Der chinesische Präsident Xi Jiping und US-Präsident Donald Trump beim G20-Gipfel in Buenos Aires. © dpa
Mikko Huotari im Gespräch mit Axel Rahmlow |
Ein "Waffenstillstand" im Handelsstreit zwischen China und den USA wäre schon ein gutes Ergebnis für das Treffen zwischen Trump und Xi, sagt der China-Experte Mikko Huotari. Aber selbst das sei angesichts verhärteter Fronten eher unwahrscheinlich.
Wenn heute Abend beim G20-Gipfel in Buenos Aires US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping zusammentreffen, ist die Hoffnung groß, es könnte im Handelsstreit zu einer Entspannung kommen. "Im besten Fall können wir eine Art Waffenstillstand erwarten", dämpfte der China-Experte Mikko Huotari solche Erwartungen im Deutschlandfunk Kultur. Die von den USA angedrohten Strafzölle im Januar könnten vielleicht ausgesetzt werden, sagte der stellvertretende Direktor des Forschungsinstituts MERICS in Berlin.
Im Gegenzug könnte China sich verpflichten, möglicherweise mehr Importe, beispielsweise von landwirtschaftlichen Produkten, aus den USA zuzulassen. "Das ganze wird aber letztlich vor allem dazu dienen, dass man sagt, wir haben einen Fahrplan, wir haben eine Architektur für unsere Verhandlungen über unsere Wirtschaftssysteme, über unseren Handel, über unsere Wirtschaftsbeziehungen." Aber es sei eher unwahrscheinlich, dass dieses hohe Ziel erreicht werde.

Wenig Freundlichkeiten

Zwischen den USA und China seien in den vergangenen Monaten nicht mehr viele Freundlichkeiten übrig geblieben. Aber auch aus europäischer Perspektive gebe es einige Kritik an der chinesischen Abschottungspolitik. Die EU habe sich deshalb an die Welthandelsorganisation (WHO) gewandt und ähnliche Bedenken wie die USA geäußert.

Doppelt unter Druck

"Wir dürfen China auch nicht überschätzen", sagte Huotari. Das Land stehe unter großem Druck, den Wandel der Wirtschaftsstruktur umzusetzen. Es würden großen Investitionen benötigt, um die eigene Wirtschaft wieder stärker in Gang zu setzen. Chinas Binnenwirtschaft stehe intern derzeit nicht so stark da und könne Unterstützung gebrauchen, aber die Fronten seien derzeit noch sehr verhärtet. (gem)
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