G20-Gipfel in der Türkei

Im Zeichen des Terrors

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Die Teilnehmer des G-20-Gipfels wollen ein Zeichen gegen Terror setzen. © picture alliance / dpa / MAXPPP
Von Benjamin Hammer |
Entschiedenheit gegen Terror, Hilfen für Flüchtlinge - das schreiben sich die Industrie- und Schwellenländer der G20 auf die Fahne. Doch die Ereignisse von Paris haben die eigentliche Gipfel-Agenda in den Hintergrund gerückt - so werde man die Anstrengungen gegen den IS verdoppeln.
Angela Merkel war kurz angebunden, als sie am Abend vor Journalisten in Belek bei Antalya trat. Ein paar kurze Statements, keine Gegenfragen.

"Wir setzen hier bei dem G-20-Gipfel ein entschlossenes Signal, dass wir stärker sind, als jede Form von Terrorismus"

Was die Kanzlerin sagte, entsprach einer selbstbewussten Linie, die andere Staats- und Regierungschefs zuvor eingeschlagen hatten. "Verdoppeln" werde man die Anstrengungen gegen den IS und für eine Lösung des Syrien-Konfliktes hatte, zuvor US-Präsident Obama gesagt, ohne jedoch konkreter zu werden. Und mit Blick auf die Anschläge von Paris und Ankara:
"Das Töten von unschuldigen Menschen, basierend auf einer verdrehten Ideologie, das ist nicht nur ein Angriff auf Frankreich, auf die Türkei, das ist ein Angriff auf die gesamte zivilisierte Welt."
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon richtete in Belek einen Appell an die Staats- und Regierungschefs: Es gebe nun die seltene Gelegenheit diplomatische Fortschritte bei einer Lösung des Syrien-Konfliktes zu machen. In diesem Sinne trafen sich zwei Männer, die sich in den letzten Monaten nicht mehr allzu viel zu sagen hatten: US-Präsident Obama und Russlands Präsident Wladimir Putin. Nach Angaben des Außenberaters von Putin teilten die beiden das strategische Ziel, den IS zu besiegen. Bei der Frage nach der Taktik gebe es aber weiterhin Unterschiede. Russland und die USA sind sich weiterhin nicht einig, wie die internationale Gemeinschaft mit Syriens Präsident Assad umgehen soll.
Am Abend traf sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel für 40 Minuten mit dem russischen Präsidenten. Auch da ging es um eine Lösung des Syrien-Konfliktes. Vor dem Treffen hatte Merkel gesagt, dass die Taten in Frankreich nun aufgeklärt werden müssten. Das sei man den Opfern schuldig, das sei man der eigenen Sicherheit schuldig.
Finanzströme des Terrorismus sollen gestoppt werden
"Und das sind wir auch den vielen unschuldigen Flüchtlingen schuldig, die vor Krieg und Terrorismus fliehen. Wir werden deshalb auch sehr intensiv am Rande dieses G-20-Gipfels über Fluchtursachen sprechen. Und eine Fluchtursache ist der Islamische Staat, ist der Krieg in Syrien und die kriegerischen Auseinandersetzungen im Irak."
Nach Agenturinformationen wollen die Staats- und Regierungschefs in Belek einen stärkeren Informationsaustausch der Geheimdienste vereinbaren. Grenzkontrollen sollen verbessert werden, außerdem sollen die Finanzströme des Terrorismus gestoppt werden. Die Ereignisse von Paris haben die eigentliche Gipfel-Agenda in den Hintergrund gerückt. Dabei soll es zum Beispiel um den Kampf gegen Korruption gehen, Maßnahmen gegen Steuerschlupflöcher und ein gerechteres Wachstum. Der Präsident der Türkei, Recep Tayyip Erdoğan, sah das so:
"Die Anschläge von Paris haben noch einmal gezeigt, dass wir die Verbindung von Wirtschaft und Sicherheit nicht ignorieren können. Die eigentlichen Schwerpukte der G-20 sind wirtschaftlicher Natur. Aber sie sind eben nicht unabhängig von politischen, sozialen und kulturellen Problemen."
Auf der Gipfelagenda stehen auch die Bemühungen für den Klimaschutz. Nach Agenturangaben haben die G-20 bekräftigt, dass der Klimagipfel von Paris in wenigen Wochen wie geplant stattfinden soll. Angela Merkel lobte in Belek, dass es "hoffnungsvoll stimmende Beiträge" auf dem G-20-Treffen gegeben habe. Es sei aber noch Arbeit nötig, um zu einem starken Signal in der Abschlusserklärung zu kommen.
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