Übernachtung und Frühstück für Gipfel-Gegner
Die Autorin Bettina Müller gehört zu den bayerischen Anwohnern, die den G7-Gipfel auf Schloss Elmau ablehnen. Nun hat sie Gipfel-Gegner eingeladen, die Zelte auf ihrer Wiese aufzuschlagen - und sie will sich an den Protesten beteiligen.
"Wir sind für Demonstranten, aber gegen jegliche Gewalt", sagte die Anwohnerin Bettina Müller im Deutschlandradio Kultur. Rund 50 Zelte könnten auf ihrer Wiese aufgeschlagen werden. Es handele sich um kleine Gruppen, die zum Teil mit Wohnmobilen anreisten. "Die kriegen Frühstück von uns", sagte Müller. "Die Bevölkerung rundum hat sich angeboten, kostenlos Semmeln zu liefern, Essen zu liefern und bei der Versorgung dieser Leute mitzuhelfen." Der Protest werde von der einheimischen Bevölkerung unterstützt, aber es sei auch die Angst vorhanden, dass etwas passieren könnte.
Kontakt über Facebook
"Man muss immer davon ausgehen, dass etwas passieren kann", sagte Müller über potentielle Gewalttäter unter den Demonstranten. Der Kontakt zu den anreisenden Gipfel-Gegnern sei über Facebook zustande gekommen. Sie habe versucht, Leute auszuwählen und mit ihnen zu telefonieren, sagte Müller. Sie habe vor allem Frauen und Pärchen eingeladen. "Somit hoffe ich einfach, dass ich auf der sicheren Seite bin."
"Das ist Landschaftsschutzgebiet"
Auch Müller selbst will bei der Demonstration mitwirken. "Ich bin auch gegen den Gipfel", sagte sie und machte grundsätzliche Bedenken gegen das G7-Treffen deutlich. Sie sei aber auch dagegen, dass er in ihrer Gegend abgehalten werde. "Das ist Landschaftsschutzgebiet", sagte Müller. Es handele sich um eine touristische Region, bei der die Rückreisen aus den bayerischen Pfingstferien nun umgeleitet werden müssten. "Wir werden hier ein Verkehrschaos haben und ich denke auch, dass dieser Ort ungünstig gewählt ist für so ein Treffen."