Gabriel Fauré "Requiem" mit dem Ensemble Aedes

Eine Totenmesse voller Licht und Hoffnung

Der Chor steht auf einer Bühne.
Das Ensemble Aedes auf der Bühne © Ensemble Aedes / Jean-Pierre Hakimian
Moderation: Ruth Jarre |
Gabriel Fauré bezeichnete sein Requiem als ein einfaches, besänftigendes Werk. Mathieu Romano und sein Ensemble Aedes finden, es ist voller Dramatik.
2005 gründete Mathieu Romano seinen Chor Ensemble Aedes, um mit ihm vor allem kirchliche Literatur zu entdecken. Die 17 Mitglieder haben nun eine neue CD vorgelegt und dafür erneut mit dem Instrumentalensemble Les Siécles zusammengearbeitet.
Die Musiker greifen immer zu dem Instrumentarium, das die Komponisten tatsächlich zur Verfügung hatten - Instrumenten, wie sie damals gebaut wurden. Das macht die Aufführung der Musik oft zu einem ganz eigenen Klangerlebnis.

"Ich wollte etwas anderes schreiben"

Fauré spielte als Organist viel auf Beerdigungen. Mit seinem Requiem wollte er allerdings nicht der strikten katholischen Totenmesse folgen. 1900 schrieb der Komponist über sein friedvolles Requiem: "Es ist von sanftmütigem Charakter, so wie ich selbst."
Später erläuterte er, er sehe den Tod nicht als ein "schmerzliches Erlebnis, sondern als eine willkommene Befreiung, ein Streben nach dem Jenseits". Instinktiv habe er dem entfliehen wollen, was man allgemein für richtig und angebracht hielt. "Ich wollte etwas anderes schreiben."

Französische Färbung

Chorleiter Romano legt Wert auf die Feststellung, dass die französische Aussprache des Lateinischen die gesamte Klanglichkeit des Werks verändere. Und damit würde sich auch die Botschaft verändern.
Der Dirigent möchte zeigen, dass das Requiem von Licht und Hoffnung durchflutet sei. Gleichzeitig setzt er auf den rauen Klang von "Les Siécles". Das lässt das Dramatische in Faurés Musik aufleben.
Die CD ist beim Label APARTE erschienen.

Gabriel Fauré
Requiem. Für Soli, Chor undOrchester, op. 48
Auszüge

Ensemble Aedes
Les Siècles
Leitung: Mathieu Romano

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